Krise in Haunstetten verschärft sich

Nach der vierten Niederlage in Folge steckt das Zweitligateam im Dauertief. Trainer Vornehm sucht Erklärung

Franziska Hochmair

(joga) Diese Niederlage hat bei den Handballerinnen des TSV Haunstetten Spuren hinterlassen. Erwartungsfroh waren sie in das Heimspiel gegen den BSV Sachsen Zwickau gegangen, reichlich ernüchtert blieben sie nach der Schlusssirene zurück. Das 19:28 (10:13) bedeutete die vierte Niederlage in Serie, die Krise des Zweitligisten verschärfte sich. Trainer Herbert Vornehm wirkt ratlos, derart deutlich war seine Mannschaft unterlegen. „Ich dachte mir, wir könnten den Hebel umlegen. Niemand lässt sich hängen, aber wir sind momentan als Team zu schwach“, betont er.

Zwickau steckt wie der TSV im Abstiegskampf, reiste zudem personell geschwächt an. Genutzt haben diese Umstände den Haunstetterinnen letztlich wenig. Lediglich in der Anfangsphase gestaltete der Gastgeber die Begegnung ausgeglichen, nach dem 5:5-Zwischenstand enteilte der Gast jedoch zusehends. Während in der Halbzeitpause noch Hoffnungen auf ein Erfolgserlebnis bestanden, verflüchtigten sich diese während des zweiten Spielabschnitts. In der Spitze lagen die Zwickauer elf Tore vor Haunstetten.

TSV-Trainer Vornehm sucht nach Erklärungen. So verweist er auf den Ausfall von Leistungsträgerin Patricia Horner, die erst in drei bis vier Wochen zurückkehren werde, und auf die Probleme in der Defensive. Vornehm betont: „Wir bringen unsere Abwehrleistung nicht hin.“ Haunstettens Spielidee beruht auf engmaschigem Verteidigen und schnellem Umschalten durch Tempogegenstöße. „Wenn die Abwehr nicht passt, wird es schwierig für uns“, sagt der Trainer.

Krisen bewältigte die Mannschaft in der Vergangenheit als Kollektiv. Der Trainer ist kein Freund ausufernder Gespräche, bevorzugt entschlossenes Handeln gegenüber Ansprachen. Nun kündigt er jedoch an, mit den Spielerinnen Einzelgespräche zu führen. Er müsse neue Impulse setzen, begründet er vor dem Auswärtsspiel in Lintfort, am westlichen Rand des Ruhrgebiets (Samstag, 17.30 Uhr). Tabellarisch bewegt sich dieser Gegner wie Zwickau in Reichweite. Vornehm hofft auf eine Wende im letzten Vorrundenspiel. Und darauf, dass sich die Mannschaft verlorenes Selbstvertrauen zurückholt. Der Trainer weiß: Bliebe es bei den bisherigen zehn Zählern, wäre dies für die Rückrunde eine Hypothek. (joga)

Haunstetten Frey, Müller (Tor); Fischer, Drasovean (2), Königsmann (1), Putzke (3), Duschner (1/1), Hochmair (1), Cappek (1), Irmler (7/2), Knöpfle, Schmid (3/1)

Quelle: www.augsburger-allgemeine.de