Rödertaler Sieg enttäuscht die engagierten Gastgeberinnen Von Tereza Gallova

Eine richtige Herausforderung in ihrem Kampf um den Klassenerhalt wartete auf die Zweitliga-Handballfrauen des TSV Haunstetten. In der Albert-Loderer-Halle unterlagen sie aber vor rund 250 Zuschauern dem HC Rödertal, der sich mit 31:19 in seinem sechsten Spiel der Rückrunde den fünften Sieg sicherte. Jener Gegner, den die Haunstetterinnen in der Hinrunde noch mit 30:20 besiegt hatten, aber auch der Gegner, der in der Rückrunde eine überragende Serie abgeliefert und Spitzenreiter Dortmund ein Unentschieden abgerungen hatte.

So war es in der Halle erst einmal ganz leise. Kein Applaus, kein Geschrei, die Stille nur unterbrochen von einzelnen Trommelschlägen. Die Ruhe vor dem Sturm – den die TSV-Frauen gegen Rödertal erwarteten und dem sie vom Anpfiff weg dann auch ausgesetzt waren. Obwohl die Gastgeberinnen anfangs noch gut mithielten. Langsames Tempo, vorsichtige Angriffe und Fehler auf beide Seiten trugen dazu bei, dass das Spiel bis zur 18. Minute ausgeglichen blieb (6:7). Dann aber schloss der Gegner sein Tor. Ab sofort landete jeder Wurf der Haunstetterinnen knapp außerhalb oder aber in den Händen der Rödertaler Torhüterin. Bis zur Pause ließen die Gäste den TSV praktisch nicht mehr zum Zug kommen und gingen mit einem Vorsprung von sechs Toren (7:13) in die Kabine. „Wir haben gut angefangen, dann aber einen Zweikampf verloren und ab da waren wir immer einen Schritt zu spät“, kommentierte Vornehm die erste Halbzeit. Was auch Spielerin Sarah Irmler bestätigte: „Uns ging irgendwann die Luft aus.“

Zum Atemholen kamen die Augsburgerinnen, die es nun mit Barbara Wengenmeir statt Sabrina Müller im Tor versuchten, auch in der zweiten Halbzeit nicht. Die Deckung der schwarz-gelben „Rödertal-Bienen“ stand sicher und war nur schwer zu durchbrechen. Die erzwungenen Fernwürfe endeten ungenau. Die Hilflosigkeit auf Seiten der Haunstetterinnen verschuldete dazu noch unnötige Fouls, Zeitstrafen (6) und Sieben-Meter-Würfe (5). Auch ein paar schnelle Konter-Tore von Patricia Horner und Sabrina Duschner konnten die Niederlage nicht mehr abwenden.

Und während sich Rödertal über zwei weitere Punkte freute, rollten bei Sarah Irmler die Tränen über die Wangen. „Nach jeder Niederlage bin ich so enttäuscht. Ich erwarte immer mehr von mir und von allen. Heute waren wir nicht clever genug. Wir haben viele eins gegen eins verloren und der Gegner durfte machen, was er wollte“, sagte die Jugendnationalspielerin, die vergangene Woche mit ihrem Team noch als zweitbeste Mannschaft des Jahres bei der Augsburger Sportlerwahl 2015 ausgezeichnet worden war.

Sie selbst kam auf Platz zwei bei der Wahl zur besten Spielerin des Jahres. „Wir haben uns über diese Auszeichnung sehr gefreut. Dass wir hingehen durften und Zweiter hinter dem FCA waren, das war schon etwas Tolles“, sagte Irmler so bescheiden, dass die Tante, die zur Unterstützung ihrer Nichte beim Spiel war, lobend ergänzte: „Wir sind alle sehr stolz auf Sarah.“

TSV Haunstetten Müller, Wengenmeir, Bohnet, Niebert, Horner (3), Frank, Kurstedt (2/1), Drasovean, Duschner (7), Hochmair (2), Cappek (2), Irmler (2), Hänsel, Schmid (1/1)

Quelle: www.augsburger-allgemeine.de