Sechs Stunden Busfahrt für nichts

Herbert Vornehm

(hv) Schiedsrichter spielen beim 25:26 der Zweitliga-Frauen des TSV Haunstetten nicht mit


Die vorletzte Auswärtsfahrt der Zweitliga-Handballerinnen des TSV Haunstetten war nicht von Erfolg gekrönt: Die Gäste unterlagen bei den Vulkan-Ladies Koblenz-Weibern nach zerfahrenem Spiel äußerst unglücklich mit 25:26 (13:13) und müssen nun hoffen in den beiden noch ausstehenden Partien die angestrebte 30-Punkte-Marke knacken zu können.
Die über sechsstündige Anfahrt zeigte bei Haunstetten in der Anfangsphase nur in der Defensive Wirkung. Hier ließ man die Koblenzer Starspielerinnen oftmals ungestört agieren, sodass diese sich unerwartet leichttaten zu Treffern zu gelangen. Der TSV war auf der anderen Seite im Angriff hellwach und überstand so nicht nur die heiße Anfangsphase, sondern auch den Rest des ersten Durchgangs sogar mit vereinzelter Führung.
Beim 13:13 schwor man sich in der Pause noch einmal ein die Abwehrarbeit etwas besser zu gestalten, dies ging allerdings nach Wiederanpfiff komplett daneben: Innerhalb von dreieinhalb Minuten war Koblenz mit 17:13 enteilt und musste dabei nur auf Übergabe-Fehler der Gäste warten. Das Kämpferherz brachte Haunstetten jedoch wieder heran. Die letztmalige Drei-Tore-Führung von Koblenz (49. Minute) war in der 58. durch Patricia Horner sogar gedreht (24:23). Danach überschlugen sich wieder die Ereignisse. Koblenz legte seinerseits das 25:24 vor und Haunstetten glich 50 Sekunden vor Spielende durch die treffsichere Isabell Drasovean aus. Die letzte Freiwurfmöglichkeit der Einheimischen sollte dann die Entscheidung bringen: Aber anstatt sich den Wurf zu nehmen spielte die Koblenzerin Adamkova den Ball einfach in Richtung TSV-Kreis und zum Entsetzen der Gäste entschieden die Unparteiischen auf Siebenmeter. Dora Varga ließ sich diese Möglichkeit nicht nehmen und verwandelte sicher. Koblenz/Weibern zieht sich nach der Saison aus der 2. Liga zurück und steht bereits als erster Absteiger fest. „Das war die unnötigste Niederlage der Saison“, ärgerte sich Haunstettens Trainer Herbert Vornehm nach der Partie. „Wir haben heute vielleicht vierzig Prozent unserer Leistungsmöglichkeiten gebracht und verlieren nur mit einem Tor, das sagt schon alles.“ (hv)
TSV Haunstetten Müller, Frey (Tor); Horner (7), Drasovean, Duschner, Hochmair (je 4), Schmid (3/1), Königsmann, Cappek, Jung (je 1), Bohnet, Tischinger