Fast perfekt

(BS) Haunstettens Bayernliga-Handballer präsentieren sich bärenstark bei der DJK Waldbüttelbrunn, geben das Spiel am Ende aber doch noch aus der Hand.

fischer

Waldbüttelbrunns Spieler konnten sich nach dem Abpfiff gar nicht so recht über den Sieg freuen. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie selbst nicht begreifen konnten wie dies zustande gekommen war.

Beide Mannschaften begannen zunächst hochkonzentriert in der Abwehr und konnten sich dabei jeweils auf einen starken Torhüter verlassen. So waren bis zur 12. Spielminute lediglich 4 Tore (3:1) gefallen. TSV-Trainer Mesch nahm in der Folge eine Auszeit, um seine Mannschaft offensiv neu auszurichten. Seine Maßnahmen fruchteten. Und wie! Was Haunstetten die folgenden 40 Minuten veranstaltete war Handball auf sehr hohem Niveau. Vor allem die Abwehrarbeit verdiente sich das Prädikat „großartig“, ließ man doch lediglich 8 Gegentore des favorisierten Tabellenzweiten zu. Beim Stand von 8:12 aus Sicht der DJK wurden die Seiten gewechselt.

Nach der Halbzeit begann der Gastgeber hochmotiviert. Die Schmach einer Heimniederlage wollte man augenscheinlich mit aller Kraft verhindern. Doch Haunstetten hielt auch in der Folge gut dagegen. Vorne spielte man clever seine Chancen heraus und verwandelte sicher. Hinten war man überaus beweglich und ließ wenige Großchancen zu. Den Rest erledigte der überragende Torhüter Fischer. Das einzige Manko war, dass man sich, obwohl man den Vorsprung aus der Halbzeit zwar hielt, trotz einiger Möglichkeiten nicht weiter absetzen konnte. Als DJK-Trainer Kovacs 5 Minuten vor dem Ende beim Stand von 20:24 aus der Sicht seiner Mannschaft seine letzte Auszeit nahm, lag die Sensation in der Luft.

Was dann jedoch in der Folge geschah, darf wohl ohne Bedenken als die bittersten 5 Minuten Haunstettens in dieser Saison bezeichnet werden. Vollkommen entkräftet – die Augsburger mussten auf die Spieler Tischinger, Albrecht (Beruf) und Schaudt (Privat) verzichten – fanden die TSVler keinen Weg mehr durch die nun konsequent zupackende Abwehr der Gastgeber und luden diese zudem durch einfache Ballverluste zu schnellen Kontern ein. Selbst der letzte Angriff der Haunstetter verpuffte und so musste man sich am Ende vollkommen unverdient mit 25:24 geschlagen geben.

„Mir fehlen die Worte. Wir haben heute bärenstark gespielt. Jeder hat seine Leistung gebracht und sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Wenn man so eine Spitzenmannschaft wie die DJK in deren Halle über 50 Minuten so gut in Schach hält, dann ist es einfach nur bitter am Ende doch ohne Punktgewinn dazustehen, “ resümierte der sichtlich niedergeschlagene Trainer Udo Mesch. „Uns ist in den letzten 5 Minuten die Puste ausgegangen, was aber angesichts unserer personellen Probleme und dieses aufopfernden Fights, den wir geliefert haben, nicht verwunderlich ist. Ich kann meiner Mannschaft absolut keinen Vorwurf machen. Heute haben wir genau so gespielt, wie wir eigentlich immer spielen wollen. Am Ende hat es leider nicht gereicht, aber es zeigt, dass wir durchaus in der Lage sind mit den Großen dieser Liga mitzuhalten, “ so Mesch weiter.

„Heute sind wir alle wahnsinnig enttäuscht, aber ab Montag zählt nur Mund abputzen und nach vorne schauen. Wir haben heute vieles richtig gemacht. Wir müssen jetzt versuchen diese Leistung auch in den nächsten Spielen abzurufen. Denn dann bin ich mir sicher, dass wir die Punkte, die wir noch brauchen um in der Liga zu bleiben, bald holen werden, “ gab Keeper Fischer die Marschrichtung für die kommenden Wochen vor.

Nächsten Samstag treffen die Männer des TSV Haunstetten beim Heimspieltag (2. Bundesliga Damen, 18 Uhr gegen SV Union Halle-Neustadt) auf die Reserve des Bundesligisten HC Erlangen (4. Tabellenplatz) mit denen man noch eine Rechnung aus dem Hinspiel, in dem man sich deutlich unter Wert verkaufte, offen hat. Anpfiff ist um 20 Uhr in der Albert-Loderer Halle. Die Männer hoffen dabei natürlich auch wieder auf ein zahlreiches Erscheinen der eigenen Fans, um zuhause 2 wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg einzufahren.

TSV: Rothfischer, Fischer (Tor); Horner (8/3); Smotzek (6/2); Volmering (4); Schnitzlein (3); Elsinger (2); Dachser (1); Zimmerly, Bause, Wiesner