Derbysieg in Friedberg

Haunstettens Oberligahandballer springen auf Platz drei

Schon beim Betreten der Sporthalle in Friedberg machte sich am Samstagabend eine elektrisierende Stimmung bemerkbar. Knapp 600 Zuschauer, davon rund 100 Gästefans, waren gekommen, um eines der wichtigsten Handballspiele in der Region zu verfolgen: Das Derby zwischen dem TSV Friedberg und dem TSV Haunstetten in der Oberliga. Und sie sollten wahrlich ein 60-minütiges Spektakel geboten bekommen.

Daran hatten allein die beiden Fanlager, die ihre Teams lautstark nach vorne peitschten, einen erheblichen Anteil, wovon zunächst eher der TSV Haunstetten profitierte. Die verunsicherten Gastgeber fanden kaum ins Spiel, was die Rot-Weißen zu nutzen wussten: Mit einer 6:1-Führung zwangen sie Friedbergs Trainer Stefan Knittl zu einer frühen Auszeit (7.). Auch wenn sich die Hausherren in der Folge etwas fingen, konnte der TSV den Vorsprung bis zur Halbzeitpause halten, sodass es mit einem 15:10-Zwischenstand für die Gäste in die Kabinen ging.

Dass man Derbys jedoch nie zu früh als entschieden ansehen darf, wurde im Laufe des zweiten Durchgangs deutlich. Friedberg zeigte sich nach dem Seitenwechsel deutlich gefährlicher im Angriff und konnte mit einem 5:0-Lauf bis zur 53. Minute auf ein Tor Rückstand verkürzen. Nun war ein 22:23 auf der Anzeigetafel zu sehen und das Publikum stellte sich bereits auf eine enge Schlussphase ein. Doch die Gäste erhöhten kurz darauf wieder auf 26:22 und sorgten damit endgültig für die Entscheidung. Letztendlich stand für die Rot-Weißen ein 28:26-Auswärtssieg zu Buche, der vor der ekstatischen Anhängerschaft anschließend gebührend gefeiert wurde.

„Ich möchte mich bei allen Zuschauern bedanken, die heute in der Halle waren. Es war von beiden Seiten eine unglaublich faire Stimmung“, sagte TSV-Coach Christian Kofler auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Heimtrainer Stefan Knittl schloss sich dem an: „Die Atmosphäre heute war mega – bitte gerne wieder!“

Weniger positiv sieht er die aktuelle Tabellensituation seiner Mannschaft, die mit einem negativen Punkteverhältnis nun aufpassen muss, nicht in Abstiegsgefahr zu geraten. Der TSV Haunstetten hingegen zieht mit dem Auswärtssieg in Friedberg an Ottobeuren vorbei, steht nun auf Platz drei der Oberligatabelle und ist damit nur noch zwei Punkte vom Relegationsplatz entfernt. Dort rangiert aktuell noch Bayernligaabsteiger Simbach, auf den der TSV am kommenden Samstag trifft. Mit einem Sieg in Oberbayern wären die Haunstetter wieder voll im Rennen um den Aufstieg, Trainer Kofler will davon jedoch nichts wissen: „Für mich zählt, dass wir die Mannschaft weiterentwickeln. Dann werden wir sehen, was am Ende dabei herauskommt.“

TSV Haunstetten: Fischer, Feistle (Tor); Horner (7), Albrecht (7/2), Manz (4), Kofler (3), Sadlo, Küpper (je 2), Vogl, Hartung, Völker (je 1), Wiedmer, Paulik, Zießow, Spörhase