Überraschung in Haunstetten

Handballer schlagen Tabellenführer Ismaning mit 34:28

Der TSV Haunstetten und seine Fans erleben in letzter Zeit ein Wechselbad der Gefühle. Noch vor zwei Wochen waren die Rot-Weißen am absoluten Saison-Tiefpunkt angekommen, als sie nach Niederlagen gegen Gundelfingen und Germering plötzlich nur noch drei Punkte Vorsprung zu den Abstiegsplätzen hatten. Jetzt ist der TSV wieder im oberen Tabellendrittel zu finden – und schlägt Oberliga-Spitzenreiter Ismaning in der Albert-Loderer-Halle verdient mit 34:28.

„Man sieht einfach, dass sich unserer Abläufe langsam verfestigen und immer besser funktionieren, was auch daran liegt, dass wir im Training wieder vollzählig sind“, sagt TSV-Coach Christian Kofler. Seit Ende November hatte er zahllose Krankheits- und Verletzungsfälle in seinem Team zu beklagen. Damit ist es nun weitestgehend vorbei, gegen Ismaning konnte Kofler auf einen eingespielten 14-Mann-Kader zurückgreifen. Doch nicht nur die numerische Stärke der Gastgeber machte sich bemerkbar, seine Schützlinge brachten auch die Tugenden auf den Platz, die den TSV Haunstetten seit Jahren auszeichnen: Kampfgeist, Einsatzbereitschaft und Siegeswille ebneten den Weg für den Erfolg der Hausherren, die dem Favoriten von Beginn an das Leben schwer machten.

Die von Ex-Haunstetter Max Högl trainierten Ismaninger konnten zunächst noch durch ihr temporeiches Umschaltspiel überzeugen und lagen so nach zwölf Minuten mit 5:4 in Führung, doch der TSV hatte an diesem Tag für alles eine Antwort parat. Torhüter Nico Feistle zeigte einige sehenswerte Paraden, während Routinier Alexander Horner im Angriff fast immer die richtige Entscheidung traf. Der darauffolgende 4:0-Lauf der Rot-Weißen zwang Gästetrainer Högl zu seiner ersten Auszeit, die allerdings nur wenig Wirkung zeigte. So ging es für Haunstetten mit einer 17:13-Führung in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel gelang es den Gastgebern sogar, sich noch ein Stück weiter abzusetzen, eine knappe Viertelstunde vor Schluss lag der TSV mit 27:21 in Front. Doch die „Isar Devils“ hatten sich nie ganz aufgegeben, bis zur 55. Minute konnten sie wieder auf zwei Tore Rückstand verkürzen. Es stand nun 30:28. An einem anderen Tag wären die Hausherren nun vielleicht gänzlich auseinandergefallen, aber das Gegenteil trat ein. Daniel Fischer, der mittlerweile bei Haunstetten zwischen den Pfosten stand, ließ im Verbund mit der starken TSV-Defensive bis zur Schlusssirene kein einziges Gegentor mehr zu, während sein Team im Angriff selbst noch vier Treffer erzielte. Schließlich krönte Youngster Jan Vogl seinen wohl besten Auftritt in dieser Saison mit einem sehenswerten Tor zum 34:28-Endstand. Kurz danach war er in einer rot-weißen Jubeltraube verschwunden.

Die ganze Mannschaft hat heute gezeigt, was in ihr steckt. Deshalb freuen wir uns heute sehr über diesen Sieg, möchten jetzt aber zeigen, dass unser Auftritt heute keine Eintagsfliege war“, resümierte sein Mitspieler Emil Paulik nach dem Spiel.

Zunächst hat der TSV jedoch erst einmal eine zweiwöchige Spielpause vor sich, bevor das Auswärtsspiel bei der Regionalligareserve von HT München ansteht. Die Feierlichkeiten nach dem Sieg am Samstag dürften also noch ein wenig andauern.

(Foto: Sport in Augsburg)

TSV Haunstetten: Fischer, Feistle (Tor); Horner (9/2), Albrecht (7/2), Manz, Vogl (je 5), Sadlo (4), Paulik (3), Völker (1), Kofler, Wiedmer, Kracke, Hartung, Spörhase