M1 Spielbericht: HT München II – TSV Haunstetten
Eine Niederlage, die wehtut
Haunstetten unterliegt wiedererstarktem HT München mit 24:29
Die Handball-Oberliga der Männer ist vier Spieltage vor Saisonende so eng wie lange nicht mehr. In der Süd-Staffel haben sechs von zwölf Mannschaften noch realistische Chancen auf den Aufstieg in die Regionalliga, gleichzeitig müssen acht Teams noch um den Klassenerhalt bangen. Mittendrin steht der TSV Haunstetten, der sowohl zu Relegationsplatz zwei als auch zu Abstiegsplatz neun nur vier Punkte Abstand hat. Innerhalb von zwei Spielen kann sich für die Rot-Weißen also noch alles auf den Kopf stellen. Umso mehr schmerzt die 24:29-Niederlage beim stark abstiegsbedrohten Drittletzten HT München II, auch wenn dies niemanden wirklich überraschte.
Zwar hatte der TSV das Hinspiel in eigener Halle noch souverän gewonnen, traf nun jedoch auf eine ganz andere Münchner Mannschaft. Da die erste Mannschaft in der Regionalliga keine Aufstiegschancen mehr hat, lautet das Ziel bei HT nun, den Verbleib der Reserve in der Oberliga zu sichern – weshalb am Samstag auch vier Akteure des Regionalligateams auf dem Feld standen. Doch dass sie nach einer Viertelstunde bereits mit 2:8 zurücklagen, hatten sich die Gäste aus Haunstetten hauptsächlich selbst zuzuschreiben. Zu viele leichtsinnige Fehler führten bei den Rot-Weißen zu massiven Schwierigkeiten im Angriff, was sich erst gegen Ende der ersten Halbzeit etwas besserte. Dann musste der TSV aber den nächsten Nackenschlag hinnehmen: Leistungsträger Max Manz verletzte sich in einem Zweikampf und musste ausgewechselt werden – was seinem Trainer Christian Kofler in der Folge deutliche Probleme bereitete. „Das hat uns definitiv geschwächt. Oft fehlte uns in den entscheidenden Situationen die richtige Abstimmung, das hätte mit Max womöglich besser funktioniert“, so Kofler. Nichtsdestotrotz hatte der TSV bis zur Halbzeitpause immerhin wieder auf ein 9:13 verkürzt.
Und auch nach dem Seitenwechsel fanden die Gäste zunehmend besser ins Spiel. Kofler hatte mittlerweile auf eine 3:2:1-Abwehrformation umgestellt, was Wirkung zeigte. Bis zur 50. Minute war der TSV wieder bis auf ein Tor herangekommen. Der an diesem Tag sehr treffsichere Jan Vogl erzielte den Anschlusstreffer zum 20:21. Doch anstatt das Spiel nun für endgültig sich zu entscheiden, verloren die Rot-Weißen in der Schlussphase die Nerven. Eine 4:0-Phase brachte die Münchner auf die Siegesstraße, letztendlich verlor der TSV etwas zu hoch mit 24:29.
„Wir hatten die Möglichkeit, die Partie zu unseren Gunsten zu drehen, aber machen dann einfach zu viele Fehler. Das ärgert uns schon“, sagte Trainer Kofler nach Spielende.
Wenn der TSV jetzt noch ein Wort im Aufstiegskampf mitreden, und, viel wichtiger, nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben möchte, müssen in den verbleibenden vier Partien die nötigen Punkte gesammelt werden. Am kommenden Wochenende wird das jedoch ein schwieriges Unterfangen, beim Tabellenzweiten TSV Ottobeuren (Samstag, 20 Uhr) sieht Christian Kofler sein Team als Außenseiter: „Auswärts in Ottobeuren ist es immer schwer, das weiß jeder. Trotzdem möchten wir natürlich alles versuchen, um zu punkten.“ Mut machen dürfte das Ergebnis aus dem Hinspiel, damals bezwangen die Rot-Weißen ihren Kontrahenten mit 29:26.
(Foto: Sport in Augsburg)
TSV Haunstetten: Rothfischer, Feistle (Tor); Vogl (7), Völker, Horner (je 4), Hartung (3), Albrecht (3/1), Paulik (2), Kofler (1), Manz, Wiedmer, Sadlo, Küpper, Kracke