D1 Vorbericht: TSV Haunstetten – TSV Ismaning
Erstes Handball-Doppel in Haunstetten mit Derby-Atmosphäre
Gästetrainer im Blickpunkt
(hv). Einer der wenigen Doppelspieltage in heimischer Albert-Loderer-Halle steht am Samstag für die 1. Handballmannschaften des TSV Haunstetten an: Zum jeweiligen Derby erwarten die Drittliga-Frauen den TSV Ismaning im Bayern-Duell (18 Uhr), ehe zwei Stunden später der Schwaben-Vergleich der Männer in der Regionalliga mit dem VfL Günzburg startet (20 Uhr).
Frauen-Coach Udo Mesch steht vor der Auseinandersetzung gegen Aufsteiger Ismaning trotz ausgeglichenem Punktekonto (4:4) schon vor der nächsten Bewährungsprobe, zumal der Auswärtssieg beim TuS Schutterwald (29:27) wieder nicht für stabile Verhältnisse gesorgt hat: „Wir sind in vielen Bereichen immer noch in der Findungsphase und auch auf der Suche nach Konstanz.“ Aufsteiger Ismaning ist trotz einem Zähler Rückstand mehr als im Soll und hat schnell die Rolle eines möglichen „Kanonenfutters“ abgelegt, was den bayerischen Vertretern der letzten Jahre in der 3. Liga nicht annähernd gelungen ist. Ideengeber Sebastian Scovenna (40) ist hier seit drei Jahren im Amt und hat aus vielen jungen Talenten ein derart schlagkräftiges Team geformt, dass schon in der Frühphase der Saison auch sämtliche Inventare der Liga vorsichtig geworden sind. Ohne jeglichen Punktverlust marschierten die Münchner Vorstädter durch die Regionalliga Bayern und setzten sich am Ende auch souverän in der Aufstiegsrunde durch. Udo Mesch weiß nach Studium auch um die Stärken der Gäste, die es zu bekämpfen gilt: „Das bewegliche Angriffsspiel rechtzeitig zu unterbinden und den überraschenden Defensiv-Variationen möglichst aus dem Weg zu gehen.“
Die Trainer-Ikone schlechthin gibt sich im Anschluss mit seinem Herzensverein VfL Günzburg die Ehre: Seit über 30 Jahren ist Stephan Hofmeister (63) in der schwäbischen Handball-Hochburg zu Gange und betreut mittlerweile praktisch seine dritte Generation. Als Einsteiger in die Endphase der Bundesliga-Zeit in den neunziger Jahren musste er den Rückschritt bis in die Bezirksebene miterleben, und ist jetzt nach zwischenzeitlichem Engagement beim württembergischen Traditionsklub TSV Blaustein seit 15 Jahren wieder zurück an der Donau. Die meisten seiner Schützlinge begleitet der „Ein- und Alles-Könner“ seit ihrer D-Jugendzeit, und so war es auch nicht verwunderlich, dass der VfL dank ihm nach langer Durstrecke 2020 auf einmal wieder in der 3.Liga aufschlug. Freilich war es wie für so viele Bayern-Vertreter nur ein kurzes Gastspiel, eine bemerkenswerte Rolle in der Elite-Liga des Freistaates spielen die „Weinroten“ seitdem unwidersprochen. Haunstettens Cheftrainer Christian Kofler steht dagegen auf der anderen Seite komplett in der Außenseiterposition: „Wir wissen, dass wir nach dem überraschenden Aufstieg noch viel zu lernen haben, und werden auch nach dieser Partie die entsprechenden Lehren ziehen, Ergebnis egal.“ Nach zahleichen Erkrankungen und sonstigen Absenzen ist für den leidgeplagten Trainer die gewinnbringende Stammbesetzung derzeit noch in weite Ferne gelangt.



