D1 Spielbericht: TuS Schutterwald – TSV Haunstetten
Sieg im Nervenkrimi
Haunstetten gelingt in Schutterwald der erste Befreiungsschlag
(hv). Kein Spiel für schwache Nerven war die Partie der Drittliga-Handballerinnen des TSV Haunsteten beim südbadischen Traditionsverein TuS Schutterwald: Die Rot-Weißem behielten nach hartem Kampf mit 29:27 (14:14) die Oberhand, und haben sich damit erst einmal etwas Luft in Bezug auf die Gefahrenzone verschafft. Mittendrin sind dabei allerdings die Gastgeber, die nach ihrem Wiederaufstieg und vier Spieltagen weiterhin auf die ersten Punkte warten müssen.
Fünf Sekunden vor Spielende war in der Mörburghalle aus Sichten der Gäste kollektives Aufatmen angesagt: Haunstetten hatte mit Müh und Not einen Zwei-Tore-Vorsprung verteidigt, und auf den letzten verhängten Freiwurf konnte beruhigt verzichtet werden. Die vorausgegangen 59:55 Minuten strapazierten jedoch die Nerven sämtlicher Verantwortlichen, inklusive der zahlreich mitgereisten Anhänger, mehr als nur gebührend. Schutterwald stand nach den drei Auftaktniederlagen merklich unter Druck, und dem TSV fehlte auf der anderen Seite ebenso von Beginn an Lockerheit und Souveränität. Dem zähen Ringen in einer niveauarmen Partie folgte nach dem 14:14-Pausenstand eine leise Überlegenheit der Gäste aus Haunstetten. Nach 45 Minuten und vielen Fehlwürfen schien man bei Überzahl sowie Drei-Tore-Führung (25:22) dennoch auf die Siegerstraße eingebogen, aber weit gefehlt: Schutterwald kam wieder zum Anschluss und auch in Folge stetig in bedrohliche Distanz. Haunstettens Cheftrainer Udo Mesch hatte hier schon lange auf den 7. Feldspieler der Südbadener reagiert und versucht mit gleicher Taktik die Einheimischen zu verwirren. Dies gelang allerdings nur leidlich, und am Ende hatte sich der TSV wieder einmal bei der überragenden Spielmacherin, und diesmal auch Vollstreckerin, Patricia Link, zu bedanken, dass das Ganze eine positive Wendung nahm. Für das kommende Heimspiel gegen den zweiten Aufsteiger und bayerischen Rivalen, TSV Ismaning (Samstag, 18 Uhr), fordert Mesch jetzt eine weitaus bessere Performance: „Heimspiel und Derby: Wer da nicht entsprechend motiviert ist, muss sich ernste Gedanken machen.“
TSV: Spindler, Albrecht (Tor); Link (10), Joerss (6/1), Irmler (4), Fischer, Knöpfle, Prokop (je 2), Hänsel, Driske, Merkle (je 1), Lochbrunner, Smotzek, Dieterich