Haunstetter Frauen sind zurück in der Spur

Augsburger Allgemeine (www.augsburger-allgemeine.de) | Herbert Schmoll

Im Kampf um den Klassenerhalt holt das Team gegen Regensburg mit einem 34:30-Erfolg wichtige Punkte. Trotzdem findet der Trainer noch ein Haar in der Suppe

 

 

Er zählt nicht zur Spezies der vielen Schönredner in der Sportbranche, sondern bringt seine Spielanalysen gerne auf den Punkt und spart dann auch nicht mit Kritik. Doch am Samstagabend hatte Herbert Vornehm, Trainer der Handballfrauen des TSV Haunstetten, überhaupt keinen Grund, mit seinen Mädels ins Gericht zu gehen. 34:30 hatten die Gastgeberinnen gerade das Spiel in der 3. Liga Süd gegen den ESV Regensburg gewonnen, Vornehm strahlte über das ganze Gesicht und brachte es sehr zufrieden auf den Punkt: „Das war eine gute Leistung unserer Mannschaft.“

In der Tat, was das Vornehm-Team den 300 Zuschauern in der Loderer-Halle servierte, hatten die treuen Fans schon lange nicht mehr gesehen. Großer Beifall war die Belohnung für einen starken Auftritt. Mit einer gesunden Aggressivität nahmen die Gastgeberinnen dem Tabellendritten von der Donau, der ohne seinen Nachwuchsstar Franziska Peter nach Augsburg gekommen war, die Spiel- und Kombinationsfreude und standen auch in der Abwehr sehr sicher. „Das war notwendig“, erklärte der Coach nach der Partie „denn sonst hätten wir dieses Spiel nicht gewonnen.“

Noch keine Entwarnung

Im Kampf um den Klassenerhalt waren dies jedenfalls zwei ganz wichtige Zähler. Der TSV Haunstetten scheint nach zuletzt 5:1-Punkten endgültig wieder in die Spur gefunden zu habe. Jedenfalls legte sich der ehemalige Zweitligist ein Polster auf die Abstiegsplätze zu. Entwarnung will der Übungsleiter allerdings noch nicht geben: „Wir haben noch neun Spiele vor uns, da ist vieles möglich.“ Während seine Spielerinnen nach der Partie auf dem Parkett den Sieg feierten, fand Vornehm doch noch ein Haar in der Suppe. „Wir hätten bis zur Pause eigentlich schon deutlicher führen müssen“, nörgelte der Übungsleiter zumindest ein bisschen rum. 15:12 führte der TSV gegen die international besetzten Gäste aus der Oberpfalz und vergaben in der Tat gleich sechs oder sieben hochkarätige Möglichkeiten. Allerdings, als die Regensburgerinnen schnell mit 2:0 in Führung gingen, schwante den Besuchern und Verantwortlichen zunächst nichts Gutes.

Sarah Irmler demonstriert Qualität

Doch nach fünf Minuten lagen die Haunstetterinnen mit 4:2 in Führung und gaben diese während der gesamten 60 Minuten nicht mehr ab. Selbst in kritischen Phasen blieb das Team um Sabrina Duschner, als die Gäste auf 9:8 oder 20:18 gefährlich nahe herankamen, ruhig und wurde nicht nervös. Dies lag auch daran, dass Sarah Irmler an diesem Abend Zielwasser getrunken hatte. Die ehemalige Nachwuchsnationalspielerin demonstrierte ihre Qualitäten und avancierte mit 12 Treffern zur zielsichersten Schützin des Abends. Trotzdem, mit ihrer Leistung zeigte Vornehm sich nicht restlos einverstanden. „Sie muss in der Defensive noch mehr arbeiten“, fordert Vornehm.

Egal, nach der Pause baute das TSV-Team seinen Vorsprung kontinuierlich aus, glänzte vor Spielfreude und markierte dabei auch herrliche Treffer. Spätestens beim 33:26-Zwischenstand hatte es den lange Zeit massiv und lautstark gegen die Schiedsrichter nörgelnden Regensburger Fans die Sprache verschlagen, am Ende waren die Gäste mit dem 34:30 noch gut bedient.

TSV Haunstetten Frey, S. Schmid (beide Tor); Bohnet, Smotzek, Horner (5), Niebert (3/1), Walter, Duschner (6/1), Joerss, Keßler (3), Irmler (12/2), Hänsel (4), Knöpfle (1). Zwei-Minuten-Strafen 5/7