Haunstetten zeigt Charakter

Auswärtssieg im Derbykracher beim HCD Gröbenzell beruhigt die Gemüter

TSV Haunstetten Damen 1 Jubel

(hv). Riesengroß war die Enttäuschung noch vor einer Woche bei den Haunstetter Drittliga-Handballerinen, nachdem sie ihr Auftaktmatch gegen die HSG Würm-Mitte nach schwacher Leistung nahezu ohne Gegenwehr abgegeben hatten. Jetzt folgte jedoch sofort im zweiten Spiel die passende Reaktion: im Derby-Kracher beim HCD Gröbenzell zeigten die Rot-Weißen nicht nur ein komplett anderes Gesicht, sondern blieben auch in den vielen kritischen Phasen nervenstark. Lohn war ein 22:20 (9:9)-Sieg, der jetzt erst einmal die angespannten Gemüter der Verantwortlichen beruhigt.

An die 500 Zuschauer waren in der Wittelsbacher Halle in Fürstenfeldbruck Augenzeugen des wieder einmal hochklassigen Bayern-Vergleichs, unter ihnen auch BHV-Präsident Georg Clarke, der sich hoch erfreut über den aktuellen Stand in der 3.Liga zeigte: „Früher hatten wir auf dieser Ebene gerade einmal einen oder zwei Vereine vertreten. Jetzt sind es fünf, und es wäre schön, wenn wir das annähernd halten könnten.“ Dass die vereinseigene Wildmooshalle in Gröbenzell diesmal nicht zur Verfügung stand, tat der Intensität der Auseinandersetzung keinen Abbruch. Beide Teams zeigten von Beginn an, dass es für ihren Gegenüber nicht einfach werden wird. Und fast identisch zum letzten Vergleich im Mai (19:22 aus Sicht des TSV) entwickelte sich eine zwar torarme, aber höchst interessante Partie. Nach erstem Antasten hatten sich die Gastgeber Mitte des ersten Durchgangs leichte Vorteile erarbeitet und waren beim 8:5 (24.Minute) auch erstmalig mit drei Treffern in Front. Trainer Vornehm nahm seine die erste Auszeit und seine Truppe zeigte Reaktion: mit unbändigem Kampf und einem 4:1-Zwischenspurt hatte man bis Seitenwechsel egalisiert und kam auch gestärkt aus der Pause. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff stand, fast zur Verwunderung der Gästeanhänger, ein 12:9 für Haunstetten auf der Anzeigetafel und HCD-Coach Weidinger musste bereits seine zweite Auszeit ziehen. Die Haunstetter Defensive hielt jedoch in Folge weiterhin dagegen und den Rest erledigte vielfach TSV-Torhüterin Kiara Spindler mit ausgezeichneten Paraden. Beim 18:14 (47.) konnte man sich somit schon leise Hoffnungen machen, aber noch stand die wieder extrem spannende Schlußphase an, in der die Gröbenzeller beim 20:21 tatsächlich noch sechzig Sekunden Zeit zur Wende hatten. Patricia Link machte jedoch mit dem letzten TSV-Treffer den glücklichen, aber dennoch hochverdienten Sieg perfekt. Hocherfreut zeigte sich dementsprechend auch Haunstettens Co-Trainerin Sabrina Fischer nach den aufreibenden 60 Minuten: „Das war zwar ein Abziehbild des letzten Aufeinandertreffens, und wie wir das heute geregelt haben, war nicht unbedingt zu erwarten. Aber da sieht man wieder, was mit der entsprechenden Einstellung in dieser Truppe steckt.“

TSV: Spindler, Schmid (Tor); Schäfer (5), Keßler, Hänsel (je 3), Link, Birnkammer, Knöpfle (je 2), Niebert (2/2), Joerss, Wedrich, Mehring (je 1), Smotzek, Fischer