Noch ein Team in Turbulenzen

Die Handballerinnen des TSV Haunstetten brauchen am Samstag dringend einen Heimsieg, denn sie haben den Kampf um den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben

Von Herbert Schmoll

 

Um den Augsburger Spitzensport ist es in diesen Tagen nicht besonders gut bestellt: Die Eishockey-Panther spielten zwar eine hervorragende Saison, schieden im Kampf um die deutsche Meisterschaft erst im Play-off-Viertelfinale aus. Der FCA ist gerade dabei, sich mit desolaten Leistungen aus der Bundesliga zu manövrieren und auch die Handballfrauen des TSV Haunstetten schweben in der zweiten Bundesliga in akuter Abstiegsgefahr.
Derzeit liegt das Team von Trainer Herbert Vornehm auf dem drittletzten Tabellenplatz, vier Teams steigen am Saisonende ab. Mit der HSG Kleenheim, die nicht mehr für die zweite Liga gemeldet hat, steht ein Absteiger bereits fest. Deshalb kommt dem Heimspiel gegen die FSG Mainz 05/Budenheim am Samstag (18 Uhr/Loderer-Halle) besondere Bedeutung zu.

Trainer und Team haben den Kampf um den Klassenerhalt noch längst nicht aufgegeben. Doch Vornehm bestreitet nicht, dass dies eine schwierige Aufgabe ist. Denn im dritten Jahr in der Zweitklassigkeit wurde die Mannschaft immer wieder von Verletzungsproblemen geplagt. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Runde,“ klagt Vornehm, der kaum einmal in bester Besetzung antreten konnte.

Wichtige Spielerinnen wie Sabrina Duschner, Annika Schmid oder Sarah Irmler waren angeschlagen und deshalb nicht in Bestform. „Das ist natürlich nicht gut für das Nervenkostüm“, ergänzt Vornehm und fügt an: „Das ist eine Sache, die sich in den Köpfen abspielt. Wenn wir in Rückstand geraten, fehlt die notwendige Lockerheit.“ So geschehen bei der Heimschlappe vor zwei Wochen gegen Werder Bremen oder zuletzt bei der 16:25-Niederlage in Kleenheim. Verzichten muss der Coach diesmal auf Saskia Putzke.
Mit dem Gast aus Rheinhessen kommt ein unangenehmer Gegner in die Albert-Loderer-Halle. Mainz ist mit 23:35-Punkte im gesicherten Mittelfeld platziert und verfügt über ein kompaktes Team. Vornehm warnt: „Im Sturm dürfen wir uns auf keine Zweikämpfe einlassen.“ Und er möchte seinen Mädels auch ein wenig den Druck nehmen: „Es wäre zwar schön, wenn wir die Klasse halten würden, doch auch ein Abstieg wäre kein Weltuntergang.“
In der Handball-Bayernliga der Männer kommt es am Samstag (20 Uhr/Loderer-Halle) zum Top-Spiel zwischen dem TSV Haunstetten (5.) und der HaSpo Bayreuth (2.). Beide Vereine gehören zum Verfolger-Quintett des designierten Meisters HC Erlangen II und sind nur durch zwei Zähler getrennt. Auch Waldbüttelbrunn, gegen den Haunstetten nächste Woche antritt, gehört zu den Bewerbern um die Vizemeisterschaft. TSV-Trainer Rothfischer hat mit seinen Jungs viel vor: „Wir wollen natürlich die Runde möglichst gut abschließen und dazu wäre schon ein Sieg aus den beiden Schlagerspielen ein großer Schritt.“ Haunstetten ist nach mittlerweile zehn Partien ohne Niederlage. Strafwurfspezialist Sebastian Smotzek bestätigt die gute Form: „In unserer Halle sollten bis zum Schluss nur noch die Erlanger eine Chance haben.“ Ob die Bayreuther da entsprechend mitmachen werden? Das ist fraglich, zumal sie mit einer robusten und spielstarken Mannschaft antreten.

 

Quelle: www.augsbrger-allgemeine.de