Haunstetterinnen wären schon gesichert – wenn sie nur ein Tor mehr geworfen hätten Von Felix Graf

Ihre rund 500 Fans feierten die Haunstetter Handballerinnen so, als hätten sie den Klassenerhalt in der Zweiten Liga schon geschafft. Dass es gegen den FSV Mainz letztendlich nur zu einem 27:27 reichte und rein rechnerisch noch eine klitzekleine Gefahr besteht – davon wollten sich die Anhänger die Feierlaune nicht verderben lassen und bliesen voll Freude Seifenblasen in Richtung der erschöpften Spielerinnen. Die hatten in der Endphase der Partie noch ziemlich kämpfen und bangen müssen, bis zumindest der eine Punktgewinn gesichert war.

„Die Sache ist noch nicht durch“, warnte auch Trainer Herbert Vornehm nach dem Duell. Er bleibt skeptisch: „Man weiß nicht, was nach hinten raus noch passiert.“ Auch wenn er davon ausgeht, dass Abstiegskandidat Allensbach am nächsten Wochenende gegen Spitzenreiter Dortmund wohl verlieren wird. In diesem Falle wäre Haun-stetten dann endgültig gesichert.

Von vornherein kam dem Spiel gegen Mainz eine besondere Bedeutung zu, denn in den letzten drei Begegnungen hatte der TSV stets den Kürzeren gezogen. Entsprechend zerfahren starteten die Gastgeberinnen. Doch nach einer kurzen Anlaufzeit dominierten sie das Spiel. Mit einer starken Verteidigungsleistung, in der jede für die andere in die Bresche sprang, und dank einer überragenden Patricia Horner, die einen Tempogegenstoß nach dem anderen lief und verwandelte, belohnten sie sich und gingen mit einer 14:12-Führung in die Halbzeitpause. Ihre starke Defensivlinie konnten sie in der zweiten Hälfte allerdings nicht fortsetzen. So fuhren die Rheinländerinnen nun einen Angriff nach dem anderen und punkteten bei fast jedem Angriff.

Doch Haunstetten ließ sich nicht unterkriegen – zumal die Gäste immer wieder an Torhüterin Sabrina Müller scheiterten. Dann der Knackpunk: Mainz kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe, doch trotz Überzahl erzielte Haunstetten kein Tor. Stattdessen ergriff Mainz die Initiative, ließ den Vorsprung auf zwei Tore schrumpfen. „Das darf uns so nicht passieren, das war die entscheidende Situation im Spiel. Eine Mannschaft wie Mainz betraft das immer“, ärgerte sich Vornehm, war letztendlich aber heilfroh, dass es den Gästen zumindest nicht mehr gelungen war, kurz vor Ende noch in Führung zu gehen. (fegr, klan)

TSV Haunstetten Müller, Wengenmeir; Horner (8), Schmid (7/3), Bohnet, Hochmair (4), Frank (3), Irmler (2), Duschner (2), Cappek (1), Niebert, L. Kurstedt, A. Kurstedt