Nach Wochen der Irrungen und Wirrungen, an deren Ende sich schließlich Anja Dickl als Trainerin zurückzog, sollte es an diesem Wochenende gegen den TSV Ottobeuren mit dem neuen Trainergespann Bohnet/Fischer auf der Bank einen Neustart geben, um die Mission Impossible, den Nichtabstieg, vielleicht doch noch zu realisieren. Als Starthilfe entsandte die Bundesligamannschaft des TSV mit Daniela Knöpfle und Sarah Irmler ihre Teenie-Fraktion, die noch ungeschlagene 3. Damenmannschaft Vera Callsen-Bracker, die die verletzte Stammtorhüterin Svenja Smotzek bravourös vertrat, und –  nun als Dauerleihgabe – Routinier Marina Kubitza. Der TSV Haunstetten tat sich anfangs schwer, in Tritt zu kommen, und musste wie gewohnt erst einmal einem Rückstand hinterherlaufen (0:1, 2:4, 5:6). Die erhöhte Angriffspower durch die Neuen bedeutete nicht zwangsläufig ein besseres Spiel, da durch Abstimmungsverluste doch der ein oder andere Pass ins Leere ging. Nach einer Viertelstunde hatten sich die Haunstetterinnen aber gefangen. Ein Hat-Trick von Sina Schickentanz ließ die Mannschaft von 8:8 auf 11:8 davonziehen und dieser Vorsprung hatte auch noch zur Halbzeit Bestand (14:11).

Es war schade, dass es den Gastgeberinnen nach der Pause nicht gelang, an die zuletzt gezeigte Leistung in Halbzeit eins anzuknüpfen. Nach nicht ganz fünf Minuten hatten die Ottobeurer Spielerinnen beim 14:14 gleichgezogen. An der Einstellung lag es nicht. Unsere Damen präsentierten sich um ein Vielfaches engagierter und kämpferischer als zuletzt, doch die Schwächen, die sich wie ein roter Faden durch die letzten Begegnungen zogen, traten auch wieder hervor: zu viele Zeitstrafen und das Fehlen einer ordnenden Hand, die dem Spiel in kritischen Phasen Struktur gibt. Haunstetten ging zwar wieder in Führung (15:14, 16:15, 17:16), musste aber immer postwendend den Ausgleich hinnehmen, und Ottobeuren nutzte eine doppelte Haunstetter Unterzahl, um ihrerseits mit 18:17 in Führung zu gehen. Diese glichen die Einheimischen zwar aus, scheiterten danach aber mit mehreren Großchancen – unter anderem einem Strafwurf – an der Ottobeurer Torhüterin. Dabei hatten sie auch das Pech, dass die Schiedsrichter die Schnelligkeit von Sarah Irmler gleich mehrfach unterschätzten. Trotz massiver Bedrängnis gelang es ihr, ihrer Gegenspielerin zu entwischen und sich in beste Torwurfposition zu bringen. Doch da war der Pfiff der Unparteiischen schon erfolgt. Haunstetten erhielt den Freiwurf zugesprochen, der Vorteil einer aussichtsreichen Torgelegenheit aber war dahin. Knapp drei Minuten vor dem Ende ging Ottobeuren erneut in Führung (20:19) und Haunstetten musste danach wieder in Unterzahl agieren. Doch die Mannschaft kämpfte weiter verbissen, und es war Anne Kurstedt, die wenige Sekunden vor Schluss das 20:20 erzielte und damit wenigstens einen Teilerfolg klarmachte.

Tor: Callsen-Bracker, Schnitzler; Knöpfle (1), Smotzek, Niebert A. (2/2), Meier, Niebert F., Tischinger, Irmler (4), Kubitza, Hänsel (4), Drasovean (1), Schickentanz (5), Kurstedt (3)