Teuer verkauft

D1
Zweitbundesligist TSV Haunstetten kann gegen den Favoriten SV Union Halle gut mithalten, verliert aber 28:33. Der Trainer war dennoch nicht enttäuscht

Von Tereza Gallova


Die Partie der Zweitliga-Handballerinnen des TSV Haunstetten stand unter keinem guten Stern. Trainer Herbert Vornehm fehlten mit Schmid, Irmler, Kurstedt, Jung, Merditaj und Franziska Niebert eine halbe Mannschaft. Auf der Bank des TSV Haunstetten war im Spiel gegen den SV Union Halle Neustadt noch viel Platz. Halle bestätigte dann auch seine Favoritenrolle und gewann in Haunstetten mit 33:28.
Vornehm war allerdings nicht enttäuscht. Im Gegenteil. „Ich bin absolut mit dem zufrieden, was wir heute geboten haben. Wir sind quasi mit dem letzten Angebot in die Partie gegangen, und dass wir gegen so eine Mannschaft so lang mithalten konnten, finde ich einfach spitze“, geizte der TSV-Coach nicht mit Lob. Die Rot-Weißen nahmen die Außenseiter-Rolle an und hatten sich taktisch gut auf den Kampf vorbereitet. Möglichst lange Angriffe spielen und in der Abwehr giftig sein lautete die Strategie, die am Anfang auch gut funktionierte.
Die Gastgeberinnen starteten vorsichtig und warteten mit Geduld auf ihre Chancen, die sie in Tore verwandeln konnten. Haunstetten erarbeitete sich zunächst auch einen 4:2 Vorsprung, doch der ging verloren, als der Gast die Abwehr verstärkte. Nun wurde es für Haunstetten schwieriger sich durchzusetzen. Und Unkonzentriertheiten schlichen sich ein.
Die Bälle gingen knapp am Tor vorbei, oder wurden mit so wenig Kraft geworfen, dass sie immer in den Händen der Torhüterin landeten. Die Werferinnen von Neustadt machten ihre Sache besser. Die Gäste spielten weniger zögerlich und sie waren treffsicherer. So ging Neustadt auch mit einer 13:9-Führung in die Halbzeit.
„Man muss sich nur den Kader von Halle ansehen. Das sind alle Profis und wollen auch mittelfristig in die erste Bundesliga. Bei uns merkt man, dass wir mittlerweile auf dem Zahnfleisch daher kommen. Wir geben alles im Angriff, nur müssen wir einfach mehr treffen“, sagte Franziska Hochmair, die mit fünf Treffern zu den besten Torschützinnen gehörte. Den Vorsprung, den sich der Gast im ersten Durchgang erarbeitete, ließ er sich in den zweiten 30 Minuten nicht mehr nehmen. Während sich die erste halbe Stunde eher langsamer und umsichtiger abgespielt hatte, gewann das Spiel nun an Tempo. Ein Ball nach dem anderen landete zwischen den Pfosten. Fast bis zur letzten Minute konnten die Konkurrenten miteinander Schritt halten. Am Ende hatte der SV Union Halle den Torabstand zum ersten Durchgang, lediglich um ein Tor ausgebaut. So leuchtete ein 28:33 auf der Anzeigetafel.
Trainer Vornehm hakte die Partie nach der Schlusssirene ab: „Für unsere Möglichkeiten haben wir das Beste herausgeholt.“
Genauso sahen es anscheinend auch die Fans des TSV Haunstetten. Sie feierten ihre Mannschaft mit „Standing Ovations“. „Es ist einfach toll. Wir verlieren und trotzdem stehen da dreihundert Leute und applaudieren. Das gibt es eigentlich nur hier“, war Hochmair angenehm berührt.
TSV Haunstetten Frey, Müller, Bohnet (2), Horner (4), A. Niebert (3), Königsmann (3), Drasovean (2) Duschner (5), Hochmair (5), Cappek (3), Knöpfle (1)

 

Quelle: www.augsburger-allgemeine.de