rödertal

Geht nicht, gibt’s nicht

Zweitligist TSV Haunstetten überrascht erneut Fans und Trainer und gewinnt gegen Rödertal mit 24:22. Selbst eine Rote Karte für Annika Schmid bleibt ohne Folgen

Von Tereza Gallova
Eine süße Nikolaus-Überraschung bekamen die 500 Fans der Zweitliga-Handballerinnen des TSV Haunstetten schon am Samstagabend überreicht. Die Gastgeberinnen besiegten nämlich den favorisierten HC Rödertal mit 24:22 (10:9). Mit dem vierten Sieg in Folge setzte der Tabellen-Zweite seine sensationelle Serie fort und zeigte erneut, dass er in seiner zweiten Saison mit Recht zur Spitze der Zweiten Bundesliga gehört. „Wenn es uns vor der Saison jemand gesagt hätte, dass es so läuft, hätte es niemand geglaubt“, stand Spielmacherin Annika Schmid nach dem Spiel etwas ungläubig in der Albert-Loderer-Halle..
Diesmal marschierten die Gastgeberinnen von Beginn an vorneweg und ließen ihre Fans nicht so lange zittern. Haunstetten startete mit zwei Toren Vorsprung und beendete die Partie auch so. Dass es dazwischen ein paar Zeitstrafen und eine Rote Karte gab, konnte in der Albert-Loderer-Halle niemanden mehr beunruhigen.
In dem ersten Durchgang war aber noch nichts klar. Rödertal hielt zunächst durchaus mit dem TSV Haunstetten Schritt und wartete geduldig auf Löcher in der meist dichten Haunstetter Abwehr. Zur Pause führten die Gastgeberinnen knapp mit 10:9.
Aber die Schützlinge von Trainer Herbert Vornehm erhöhten die Schlagzahl. Vor allem die beiden Torjägerinnen Sabrina Duschner und Patricia Horner waren jetzt fast ständig präsent. Aus Gegenstößen erzielten sie drei schnelle Tore und endlich erarbeiteten sie den erwünschten Vorsprung (18:15) für ihre Mannschaft. Doch dann folgte eine kalte Dusche. Annika Schmid, die so oft die nötige Ruhe in die letzten Minuten bringt, wurde mit einer Rote Karte bestraft. Sie zu ersetzen ist äußerst schwierig, aber Coach Herbert Vornehm löste auch diese Aufgabe unter dem Motto: „Geht nicht, gibt’s nicht.“ Schmids Rolle übernahm die A-Jugendspielerin Anja Niebert. Sie kam von der Bank und verwandelte zwei Siebenmeter ebenso eiskalt wie ansonsten Schmid. „Ein ganz großes Lob an alle Jungen, die jetzt mitspielen müssen. Sie haben noch nie Zweite Liga gespielt und sie machen das super“, freute sich Routinier Schmid, die gezwungen war die letzten Minuten von der Tribüne aus anzuschauen. „Es war sehr schwierig, aber ich war überzeugt, dass wir es schaffen, und habe mir keine Sorgen gemacht.“ Musste sie auch nicht, denn zehn Minuten vor dem Abpfiff hatte Haunstetten seinen Vorsprung schon auf sechs Tore ausgebaut (21:15). Rödertal versuchte zwar noch sich dagegen zu stemmen, aber vergeblich. Die Truppe von Herbert Vornehm ließ sich die zwei Punkte nicht mehr nehmen. Mit einem 24:22-Sieg beendeten die Gastgeber die Partie.
Dadurch bleiben die Augsburgerinnen zu Hause weiter ohne Punktverlust. Trainer Herbert Vornehm ist einfach nur stolz auf seine Mannschaft:. „Es war wieder einmal eine grandiose Leistung von uns. Meine Mannschaft hat erneut einen unglaublichen Willen gezeigt.“

 
TSV Haunstetten Frey, Müller, Bohnet, Merditaj, Niebert A., Horner, Königsmann, Drasovean, Duschner, Hochmair, Knöpfle, Schmid

 

Quelle: www.augsburger-allgemeine.de