Eine reine Willenssache

Die Frauen des TSV Haunstetten kämpfen im Saisonendspurt um den Klassenerhalt. Dabei muss Trainer Herbert Vornehm des Öfteren eine wichtige Spielerin schonen

Von Felix Graf

Sarah Irmler ist eines der größten Talente des deutschen Frauen-Handballs. Im Kampf um den Klassenerhalt für die zweite Bundesliga-Mannschaft des TSV Haunstetten wird sie deswegen wohl nicht bei jedem Training voll belastbar sein. Denn die Nationalmannschaft der Juniorinnen ruft. Nach einem Lehrgang in diesem Monat folgt dann die Europameisterschafts-Qualifikation im April.

Trainer Herbert Vornehm erklärt, wie sich die Doppelbelastung seiner noch jungen Leistungsträgerin auf die Mannschaft auswirken wird und was das auch für die 16-Jährige zu bedeuten hat.

„Sarah wird natürlich in dieser Zeit nicht voll trainieren können, das steht fest.“ Irmler wird Ende März zur Vorbereitung auf die Europameisterschaftsqualifikation an einem mehrtägigen Lehrgang unter DHB-Trainerin Marielle Bohm teilnehmen. „Wir müssen sie nach diesem Lehrgang, welcher sehr kräftezehrend ist, schonen“, so Vornehm weiter. „Sie ist noch sehr jung, das darf man nicht unterschätzen.“

Man dürfe aber durch diese Schwächung nicht die komplette Mannschaftsleistung infrage stellen. Das Team hänge nicht von einer Leistungsträgerin ab. „Wir sind eine Einheit und so werden wir auch um den Klassenerhalt kämpfen.“

Ein sehr positives Signal diesbezüglich nimmt Vornehm vor allem vom hart umkämpften Sieg vom vergangenen Samstag gegen Union Halle mit. „Man konnte im Spiel endlich wieder erkennen, dass die Einstellung und der Glaube an die Mannschaft zurückgekehrt sind. Das war eine reine Willenssache.“

Mit dieser Einstellung wolle man auch am Sonntag um 16.30 Uhr, zum „Bruderkampf“ nach Herrenberg fahren. Beide Mannschaften trafen in den vergangenen drei Jahren immer wieder in der zweiten und dritten Bundesliga aufeinander.

„Die Mannschaften kennen sich mittlerweile, das wird wieder eine enge Kiste werden“, ist sich Vornehm sicher. Spiele in Herrenberg seien noch nie einfach gewesen, man wolle aber mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung den Sieg mit nach Hause bringen. Denn rein theoretisch gesehen fehlt den Frauen des TSV nur noch ein Sieg, um den Klassenerhalt perfekt zu machen.

In den letzten beiden Heimspielen gegen den 1. FSV Mainz (28. März) oder den TV Beyeröhde (25. April) soll aber das Ziel, der Verbleib in Liga 2, besiegelt werden. Spätestens dann wird auch Sarah Irmler wieder voll am Ball sein.

Quelle: www.augsburger-allgemeine.de