Nach der Niederlage gegen Neckarsulm bedanken sie sich aber bei ihren Zuschauern Von Tereza Gallova

In der mit über 400 Zuschauern fast bis unters Dach gefüllten Albert-Loderer-Halle hing Spannung in der Luft, als die Handballerinnen des TSV Haunstetten den Aufstiegskandidaten Neckarsulmer Sport-Union empfingen. Nach dem knappen Heimsieg in der Hinrunde waren die Gäste darauf vorbereitet, sich die Punkte in Haunstetten hart erkämpfen zu müssen. Den Gastgeberinnen, die in der ersten Halbzeit gut mitspielten, ging allerdings zunehmend die Kraft aus und sie verloren das Zweitliga-Duell mit 22:28.

„Gegen solch eine Mannschaft haben wir nur eine Chance, wenn alles top läuft“, sagte TSV-Coach Herbert Vornehm. Das passierte diesmal aber nicht. Neckarsulm legte gleich mit einer 3:0-Führung los und Haunstetten musste bis zur achten Minute auf das erste Tor warten, dann aber schafften Sabrina Duschner, Franziska Hochmair und Patricia Horner den 3:3-Ausgleich. Diese erfolgreiche Serie unterbrach der Gäste-Trainer mit einer Auszeit. Danach konnte sich keine der beiden Mannschaften einen Vorsprung erarbeiten. Die Angriffsaktionen waren lang und taktisch geprägt und die Würfe fanden kaum das Ziel, so dass die Spielerinnen beim Stand von 9:11 in die Kabinen gingen.

Die Pause diente aber mehr den Gegnerinnen, die nun losstürmten und das Ergebnis nach oben schraubten. Jeder ihre Würfe endete mit einem Tor, während die Rot-Weißen ihr Ziel verfehlten, so dass die Ergebnistafel fünfzehn Minuten vor dem Schluss eine 20:13-Führung für die Gäste zeigte. „Wir hatten eine Zehn-Minuten-Phase, in der wir sechs leichte Fehler gemacht und sechs Gegentore bekommen haben. Dann ist es gegen so einen Gegner schwer, noch mal reinzukommen“, gestand Mannschaftsführerin Sabrina Duschner. Zu allem Unglück musste Haunstetten dann auch noch ohne Franziska Cappek auskommen, die die rote Karte erhalten hatte. Zwar schafften sie noch einige schöne Tore, doch das reichte letztendlich nicht mehr – die Partie ging mit 22:28 verloren.

„Die individuelle Klasse der Gegner hat sich durchgesetzt. Die anderen haben in der zweite Halbzeit viel besser geworfen, während die Wurfqualität unseres Rückraums schlecht war“, räumte Trainer Vornehm mit enttäuschter Stimme ein. „Heute war da zu wenig Einsatz.“

Das erste von drei Südderbys in Folge ist nun also verloren, jetzt warten zwei weitere schwierige Auswärtsspiele. „In Nellingen wird das noch mal knackig und dann kommt das allerwichtigste Spiel in Allensbach – da heißt es alles oder nichts“, sagte Duschner, der nach dem verlorenem Spiel noch etwas Wichtiges auf dem Herzen lag. „Im Namen der ganzen Mannschaft wollte ich mich noch mal bei den Zuschauern bedanken, dass so viele Leute gekommen sind. Das ist wirklich super, es freut uns und es ist für uns sehr wichtig – die Unterstützung werden wir jetzt vor allem im Abstiegskampf brauchen“, sagte die sichtlich bewegte Duschner. Sie schätze die Augsburger Zuschauer, die bis zur letzten Minute die Mannschaft unterstützen. Sie hätten gezeigt, um was es im Sport wirklich geht: um die Freude am Spiel, nicht um das Ergebnis.

TSV Haunstetten Müller, Wengenmeir, Bohnet, Niebert, Horner (6), Frank (1), L. Kurstedt (1/1), Drasovean (1), Duschner (6), Hochmair (2), Cappek (1), Irmler, Hänsel, Schmid (4/2)

 

Quelle: www.augsburger-allgemeine.de