Erst pfui, dann hui

Die Bayernliga-Männer des TSV Haunstetten verlieren bei der Haspo Bayreuth mit 27:24 (15:10) und müssen nun den Blick wieder in Richtung Abstiegszone richten. Man hatte sich einiges vorgenommen im Lager der Haunstetter Handballer. Es sollte endlich mal für einen Sieg in Bayreuth reichen, um die fast schon traditionelle Misere des TSV bei der Haspo zu durchbrechen. Doch wieder einmal reichte es trotz einer zum Teil sehr ansprechenden Leistung nicht für Punkte.

Haunstetten musste ohne Stammtorhüter Daniel Fischer (berufliche Gründe) und Toptorjäger Stefan Tischinger (Verletzung) auskommen. Darüber hinaus war auch der Einsatz von Mittespieler Alexander Horner, der unter der Woche aufgrund einer Rippenprellung nach eigener Aussage „nichts zu lachen hatte“, mehr als ungewiss. Dass man sich dennoch Chancen auf Punkte ausrechnete, lag zum einen am (traditionellen) Heimsieg gegen Bayreuth in der Vorrunde und zum anderen am Spielstil der Haspo, der dem des TSV sehr ähnelt und dessen Schwächen daher bekannt waren. Der Grund warum man trotzdem wieder als Verlierer das Spielfeld verließ waren eine schwache erste Halbzeit und das nötige Quäntchen Cleverness und Glück im Abschluss gegen Ende der Partie.

Im ersten Durchgang entwickelte sich eine zähe Partie, die das Prädikat Bayernliganiveau nicht verdient hatte. Beide Mannschaften taten sich im Angriff schwer, die Abwehrreihen standen sicher. Haunstetten musste gegen eine offensiv und aggressiv verteidigende Bayreuther Mannschaft hart um jedes Tor kämpfen und leistete sich dadurch viel zu viele technische Fehler und überhastete Abschlüsse, die der Gegner mit leichten Toren im Konter eiskalt bestrafte. Man konnte sich letztlich bei Torhüter Florian Metzger, der für den verhinderten Fischer aushalf, bedanken, dass man zur Pause lediglich mit 5 Toren im Hintertreffen lag.

Die Reaktion nach dem Seitenwechsel sprach diesen Mal jedoch für sich. Alex Horner, der in der ersten Halbzeit noch geschont wurde, sorgt mit drei schnellen Treffern innerhalb der ersten Minuten, dafür dass Haunstetten plötzlich wieder im Spiel war. Die Haspo wirkte ratlos, ob der nun wie gewohnt wirbelnden Angriffsmaschinerie aus Augsburg und so entwickelte sich in der Folge ein spannendes, mitreißendes Duell zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Haunstetten hatte beim Stand von 22:23 aus Bayreuther Sicht das Ruder erstmals vollends herumgerissen und war Mitte der zweiten Halbzeit erstmals in Führung gegangen. Leider verpasste man es in dieser Phase sich weiter abzusetzen und somit für den finalen Punch zu sorgen. Bayreuth konnte wieder ausgleichen und seinerseits in Führung gehen. In der „crunch time“ vergab man wieder einmal einige Großchancen und Bayreuth zeigte warum sie und eben nicht Haunstetten in dieser Saison auf dem 3. Tabellenplatz stehen. Durch zwei einfache Tore des Topspielers und gebürtigen Augsburgers Michael Neumaiers war die Partie zugunsten des Gastgebers entschieden.

„Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung, die meine Mannschaft vor allem in der 2. Halbzeit gezeigt hat. Wir haben wieder einmal bewiesen, dass wir mit jeder Mannschaft in dieser Liga mithalten können. Doch leider fehlen uns erneut die Punkte“, sagte Trainer Mesch nach der Partie. „Gut spielen reicht in unserer Situation einfach nicht. Wir haben nur noch 2 Punkte Vorsprung vor dem SV Anzing und der Abstiegszone. Wir müssen endlich mal wieder etwas Zählbares aus den Spielen mitnehmen“, bestätigte Kapitän Bause die Worte des Trainers.

Kommenden Samstag kommt es in der Albert-Loderer-Halle (20.00 Uhr) zum Lokalderby zwischen den Männern und der Reserve des TSV Friedberg. Diese stehen zwar mit 2:32 Punkten am Tabellenende, doch die äußert knappe Partie aus der Vorrunde sollte Warnung genug sein, diesen Gegner nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wir sind heiß auf das Derby und wir brauchen unbedingt Punkte, daher zählt für uns nur der Sieg“, gibt sich der ehemalige Friedberger Florian Elsinger kämpferisch. Die Männer hoffen dabei auf zahlreiche Unterstützung aus den eigenen Reihen.

TSV: Rothfischer, Metzger (Tor); Horner (6/3); Smotzek (6/3); Elsinger (4); Schnitzlein, Schaudt, Zimmerly (je 2); Bause, Volmering (je 1); Wiesner