Nicht schön, aber erfolgreich

Im Allgäu gibt’s nicht nur saubere Luft, sondern auch saubere Bälle: In der Halle der SG Biessenhofen-Marktoberdorf, in der die 2. Damenmannschaft zu Gast war, herrschte Harzverbot. Damit war klar, dass das Spiel unserer Mannschaft eine unrunde Angelegenheit werden würde, da doch etliche Torwürfe mit einer enormen Streuung behaftet waren.

Trainerin Nici Bohnet, der wohl schon so etwas schwante,  mahnte und warnte, doch ihr Team war heute nicht in der Lage, die Vorgaben umzusetzen. So schleppte sich die Begegnung in den ersten 20 Minuten mit wechselnder Führung dahin (7:6). Bis dato konnte Haunstetten noch kein wirklich konstruktives Angriffsspiel aufziehen, hatte aber schon drei Spielerinnen, die für zwei Minuten auf der Bank Platz nehmen mussten. Das wiederum gab unserer Mannschaft die Gelegenheit, dem staunenden Heimpublikum das Spiel ohne Torwart zu demonstrieren. Im Angriff wurde Torhüterin Sveni Smotzek durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzt, in der Abwehr musste sie ihr ganzes Können und etliche Glanzparaden aufbieten, um ihre strauchelnden Vorderleute auf Kurs zu halten. Im Gegenzug nutzten die Haunstetter Damen die ersten Unterzahl der Gastgeberinnen, um sich auf 6:9 abzusetzen.Es kehrte zwar etwas Beruhigung, aber noch keine Ruhe ins Haunstetter Spiel ein.

Anne Kurstedt demonstrierte ihren Nebenleuten, wie man mit dem glitschigen Spielgerät umgeht: Unmittelbar vor der Pause schlenzte sie den Ball in die linke obere Ecke zum 11:8-Halbzeitstand und danach in gleicher Manier in die rechte. Doch selbst die 4-Tore-Führung bedeutete noch nicht Entwarnung. Haunstetten konnte zwar den Vorsprung u.a. mit Hochmair’schen Kreistoren in den nächsten Minuten verwalten, aber ihn auszubauen gelang nicht. Zu viele Bälle wurden in zentraler Position leichtfertig verdaddelt. So geriet die Schlussphase zu einem Nervenspiel. Zuerst musste Ersatz-Torhüterin Sophie Seeleuther, die die verhinderte Vera Callsen-Bracker und  nun auch Svenja Smotzek, die nach einem Gesichtstreffer ausgeknockt war, vertrat, ran. Doch auch ihre guten Paraden halfen nicht, die Abwehr, die durch die skurrile Regelauslegung der Unparteiischen verunsichert war, zu stabilisieren, sodass die Allgäuerinnen in der 52. Minute mit 17:18 und 18:19 wieder den Anschluss geschafft hatten. Auch Kerstin Eckert hatte zwischenzeitlich getroffen.  Jetzt hieß es wohl: Die Ruhe bewahren – und den Ball auf Rechtsaußen bringen, von wo die Youngsters Kurtenbach und Smotzek aus für sie ungewohnter Position zum 20 bzw. 21:18 trafen. Doch auch dieser Vorsprung geriet in der Schlussminute noch einmal in Gefahr, als die SG den 20:21-Anschlusstreffer erzielte. Noch einmal Sabrina Smotzek von Rechtsaußen setzte mit dem 22:20 den Schlusspunkt unter ein Spiel, in dem sich die Haunstetter Mädchen viel schwerer taten, als es nötig war, um zu punkten. Aber sie haben gepunktet!
Sv. Smotzek, Seeleuther; Kubitza (2/2), Meier, Eckert (1), Tischinger (2), Kurtenbach (1), Schnorr (2), I. Drasovean (1), Hochmair (3), J. Drasovean, Strauch, Kurstedt (5),  Sa. Smotzek (5),