Damen 1 : Ein Wahnsinnstag!!

Frauen des TSV Haunstetten gewinnen das erste Relegationsspiel um den Aufstieg in die zweite Liga gegen TuS Lintfort mit 30:25 und werden von 600 Fans frenetisch gefeiert Von Andrea Bogenreuther

Tränen flossen reichlich, doch es waren nur Freudentränen, die die Haunstetter Handballerinnen gestern Nachmittag vergossen. Mit einem furios erkämpften 30:25 (17:13)-Sieg gegen die TuS Lintfort schafften sie sich die erwünscht gute Ausgangslage für das alles entscheidende Rückspiel am Donnerstag, 29. Mai, in Nordrhein-Westfalen. Ein weiterer Sieg dort würde den Aufstieg in die 2. Liga bedeuten.

Doch das war nach dem gestrigen Duell noch zweitrangig, denn erst einmal galt es, nach dem kräftezehrenden Heimsieg durchzuschnaufen. „Ihr habt uns den unvergesslichsten Tag beschert, den wir je erlebt haben. Wir werden beim Rückspiel alles geben“, bedankte sich die zu Tränen gerührte Sabrina Duschner im Namen ihrer Teamkolleginnen bei den 600 Zuschauern.

Ausgelaugt und geschafft, aber glücklich nahmen die Haunstetterinnen die Ovationen des Publikums entgegen, ohne das sie den Erfolg vielleicht nicht hätten realisieren können .Immer, wenn es knapp wurde, waren sie da, die Schlachtenbummler, die in ihren roten Trikots die Tribüne gefüllt hatten. Durch deren ohrenbetäubenden Lärm angefeuert, zeigten die Haunstetterinnen von der ersten Minute an, wer Herr in der Loderer-Halle ist. Sie bremsten mit bissiger Gegenwehr die Lintforter Angriffe aus und spielten schnell eine 5:1-Führung heraus. Ein bedrohlicher Zwischenstand aus Sicht der Lintforter Trainerin, die gleich die erste Auszeit nahm, um ihr Team wachzurütteln. Danach wurden die Gäste aus dem Ruhrgebiet gefährlicher, dank ihrer treffsicheren Niederländerin Tatjana van den Broek schrumpfte der Rückstand zusammen. Doch die Haunstetterinnen kämpften wie die Löwinnen. Ein Augenschmaus dabei die blitzschnellen Tempogegenstöße über Sabrina Duschner, die von der starken TSV-Torhüterin Sabrina Müller erstklassig in Szene gesetzt wurde. Beide Teams gingen allerdings so robust zu Werke, dass sich acht Zeitstrafen, sieben Gelbe und eine Rote Karte ansammelten. Doch nicht nur auf dem Feld lagen die Nerven blank. Weil der wild gestikulierende TSV-Trainer Herbert Vornehm mit einigen Schiedsrichter-Entscheidungen haderte, sah er in der zweiten Halbzeit ebenfalls Gelb.

Der Leistung seiner Schützlinge, die mit einem Vier-Tore-Vorsprung (17:13) in die Halbzeitpause gegangen waren, tat das keinen Abbruch, auch wenn sie – durch die Strafzeiten immer wieder ausgedünnt – bisweilen mit nur vier Feldspielerinnen agierten mussten. Eine Viertelstunde vor Schluss war das Spiel für Sarah Irmler beendet. Rustikal am Wurfversuch gehindert, hatte sich die Junioren-Nationalspielerin die Schulter ausgekugelt.

Doch unerschütterlich hielten die Haunstetterinnen – dirigiert von einer überragenden Annika Schmid – ihren Kurs. „Das Team, das den Sieg mehr wollte, hat heute gewonnen. Ich denke, die Gäste haben nicht mit dieser Gegenwehr gerechnet“, freute sich Schmid über den Erfolg. Auch wenn sie befürchtet, dass dieser Überraschungsmoment jetzt dahin sein dürfte. „Für das Rückspiel werden sich die Lintforterinnen was ausdenken.“ Gedanken daran wollte Trainer Vornehm noch nicht verschwenden. „Es war einfach nur ein sensationelles Handballspiel. Meine Mannschaft hat alles gegeben“, brachte es der Coach kurz und knapp auf den Punkt – wie seine Mannschaft ziemlich erschöpft, aber überglücklich.

TSV Haunstetten Müller, Wengenmeir – Bohnet (2), Horner (2), I. Drasovean (5), Duschner (7), Hochmair (4/1), J. Drasovean, Cappek (2), Irmler (1), Schmid (7/4), Loris, Kurstedt, Niebert

Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/sport/Ein-unvergesslicher-Tag-id29892772.html

Alle Bilder zum Spiel bei unserem Partner Sport in Augsburg

http://sport-in-augsburg.de/haunstetter-damen-gewinnen-erstes-2-bl-relegationsspiel/