Eine historische Chance

(hv). Der Mai 2014 könnte in die Geschichte des Augsburger oder sogar des Bayerischen Handballsports eingehen: die Frauen des TSV Haunstetten haben sich als Vizemeister der 3.Liga Süd für die Aufstiegsrelegation zur 2.Bundesliga qualifiziert. Gegner ist hier der Zweitplatzierte der Gruppe west, TuS Lintfort, mit dem man sich in zwei Partien am Sonntag, den 18. Mai (16 Uhr, Albert-Loderer-Halle) und am Donnerstag, den 29.Mai (in Lintfort) messen darf.


Handball Team DamenDer schon jetzt größte Erfolg der Vereinsgeschichte könnte mit dem Aufstieg in die 2.Liga noch gekrönt werden. Nach der DJK Hochzoll (1993) wäre Haunstetten der zweite Augsburger Verein, dem dieses „Kunststück“ gelingen könnte. Gleichzeitig hätte der Handballsport in ganz Bayern wieder eine Auffrischung, zumal hier nach dem Kollaps des 1.FC Nürnberg (2009) seit Jahren kein einziger Vertreter mehr im DHB-Bereich zu Gange ist.
Der TSV ist seit seinem ersten Bayernliga-Aufstieg 1989 eine feste Größe im Freistaat und überstand auch die kritische Phase Mitte der neunziger Jahre, als man keine schlagkräftige Truppe mehr stellen konnte und zurück in die Bezirksliga musste.

Die engagierte Jugendarbeit sorgte jedoch bald wieder dafür, dass es nach oben ging, und als man 2005 erstmals drittklassig wurde (damals noch in der Regionalliga Süd), schienen schon die Grenzen der Abteilung erreicht. Der Abstieg 2008 war hier nicht zu vermeiden, zumal man sich durchgängig keine bezahlten Spielerinnen leistete. Das ist auch seit dem Wiederaufstieg 2011 in die jetzt umbenannte 3.Liga der Fall und Trainer/Abteilungsleiter Herbert Vornehm möchte natürlich gerne die Philosophie beibehalten: „Unsere Stärke ist der Teamgeist und der wird mit unseren Eigengewächsen untermauert. So bald Geld im Spiel ist kommt auch Neid auf und zusätzlich das Problem, dass man übersteuert.“

Genügend Beispiele gab es dazu schon in ganz Bayern bis runter in die Oberliga. In den beiden vergangenen Jahren waren im Kader der Rot-Weißen dreizehn von vierzehn Spielerinnen zu Gange, die bereits in der TSV-Jugend spielten und heuer sind es immerhin noch zehn. Mit Sarah Irmler (Jg. 1997) stellt Haunstetten seine bereits vierte Jugendnationalspielerin. Zuvor waren mit Andrea Langner, Barbara Hetmanek und Patricia Horner bereits drei Jugendliche in den DHB berufen.
Für die erste Partie am Sonntag setzt man in Haunstetten also wieder auf eine starke Mannschaftsleistung. Dies wird gegen den starken Rückraum und das perfekte Konterspiel der Lintforder auch dringend nötig sein, um ein aussichtsreiches Resultat zu erzielen. Hierzu gibt Außenflitzerin Sabrina Duschner immer das beste Beispiel ab und verspricht: „Wir werden uns zerreißen.“