M1 Spielbericht: TSV Haunstetten – FC Bayern München
Klassenerhalt gesichert und Relegation in Reichweite
Haunstetter Handballer holen ungefährdeten Sieg gegen Bayern München und springen auf Tabellenplatz drei
Das Spiel ist gegen den FC Bayern München ist schon entschieden, als Alexander Horner von der Bank aufsteht und seine Mitspieler noch einmal anpeitscht. Der Routinier hat mit dem TSV Haunstetten jahrelang in der Bayernliga (mittlerweile umbenannt in Regionalliga) gespielt, sogar einen Abstecher in die dritte Liga nach Fürstenfeldbruck gemacht. Er weiß, worauf es in der entscheidenden Phase einer Saison ankommt. Auch jetzt, als er mit dem TSV im drittletzten Spiel vor der Sommerpause in der fünftklassigen Oberliga auf Schlusslicht Bayern München trifft.
Ein Zähler fehlt den Rot-Weißen vor der Partie noch zum sicheren Klassenerhalt, auch der Aufstieg in die Regionalliga ist noch möglich. Horner hat in der ersten Hälfte maßgeblichen Anteil daran, dass der TSV den Sieg schon so gut wie in der Tasche hat. Gegen Anfang des zweiten Durchgangs gibt ihm Trainer Christian Kofler dann eine kurze Pause. Dann steht Horner auf, gestikuliert und mahnt seine Mitspieler, sie sollen konzentriert bleiben, nur nicht nachlassen. Grund dafür ist eine Phase, in der der zwischenzeitliche Zehn-Tore-Vorsprung seines Teams auf sieben Tore schrumpft. Aus Haunstetter Sicht wohl kein Weltuntergang, doch genau diese Gier, 60 Minuten lang keine Nachlässigkeiten zu zeigen, hat dem TSV zu Beginn der Rückrunde oft gefehlt.
Vor dem Spiel gegen Bayern äußerten sich noch manche Zuschauer: „Heute wird es ganz schwierig, gegen Mannschaften aus unteren Tabellenregionen sind wir ja gern Punktelieferant.“ Zu gut können sich die Rot-Weißen noch an die 27:34-Pleite beim Aufsteiger Gundelfingen und die 26:29-Niederlage gegen den Abstiegskandidaten Germering vor nicht einmal zwei Monaten erinnern.
Doch gegen den FC Bayern zeigen die Hausherren von Beginn an ein anderes Gesicht, und vor allem die Haunstetter Abwehr macht deutlich, warum sie aktuell die beste Defensive der Liga ist. In den ersten vier Minuten lassen die Hausherren keinen Gegentreffer zu, nach 16 Minuten steht es 8:4, zur Halbzeitpause 18:8. Schon jetzt hat eigentlich keiner der rund 150 Zuschauer in der Albert-Loderer-Halle mehr Zweifel am Haunstetter Heimsieg.
Nach dem Seitenwechsel schaltet der TSV allerdings etwas zu früh in den Verwaltungsmodus und verliert ein wenig den Faden, was sowohl Alexander Horner als auch Trainer Kofler nicht gefällt. „Diese Phase war nicht zufriedenstellend“, so Kofler nach dem Spiel. Erst kurz vor der Schlusssirene entspannen sich die Gesichtszüge auf der Haunstetter Bank, nachdem die Mannschaft schließlich die Gier gezeigt hat, die von Horner eingefordert und vorgelebt wird. So gelang es den Rot-Weißen zuletzt, Tabellenführer Ismaning und Aufstiegsaspiranten Ottobeuren zu schlagen, und so stellen die Gastgeber auch den 10-Tore-Vorsprung gegen Bayern wieder her. 34:24 zeigt die Anzeigetafel nach abgelaufener Spielzeit an, der Klassenerhalt in der Oberliga ist damit endgültig unter Dach und Fach gebracht.
Langweilig wird es in den letzten beiden Spielen der Saison dennoch garantiert nicht. Da die Konkurrenten Simbach und Ottobeuren beide an diesem Wochenende verloren haben, ist eine Aufstiegsrelegation für den TSV weiterhin möglich. Dafür wäre jedoch Schützenhilfe nötig, Simbach hat mit einem Punkt Vorsprung aktuell die bessere Ausgangslage. Haunstettens Coach Christian Kofler möchte darüber aber „keine Gedanken verschwenden. Wir konzentrieren uns darauf, unsere beiden Spiele zu gewinnen, das wird schwer genug.“ Am Sonntag (16 Uhr) trifft der TSV im letzten Auswärtsspiel auf die abstiegsbedrohte SG Kempten-Kottern, bevor es am 12. April beim großen Saisonfinale zum Derby gegen den TSV Friedberg kommt.
(Foto: Sport in Augsburg)
TSV: Fischer, Feistle (Tor); Albrecht (9/3), Horner (7), Manz (5), Kofler, Vogl (je 3), Paulik, Küpper, Hartung (je 2), Kracke (1), Wiedmer, Sadlo