Unentschieden in Schleißheim

In der hitzigen Partie beim TSV Schleißheim können die C-Mädels ein 17:17 erkämpfen. Mit 5:5 Punkten stehen wir jetzt auf dem 6. Tabellenplatz der Bayernliga.

Dass das Spiel beim Tabellenletzten kein Zuckerschlecken wird, war im Vornherein klar. Und schon fand man nicht gut ins Spiel: in der Abwehr verlor man zu viele Zweikämpfe und im Angriff fand man anfangs kein Mittel um die gegnerische Defensive zu knacken. Schnell stellte sich auch heraus, dass dies kein Spiel werden würde, das uns zugute kommen würde – wenn die Haunstetter Mädels ihre Gegenspielerinnen anfingen mit normaler Härte zu bekämpfen, lagen diese bereits am Boden. Die fehlende Körperspannung wurde dennoch viel zu oft mit Siebenmetern belohnt. Dass man trotzdem mit 7:8 Führung in die Halbzeitpause ging, war allen voran der überragenden Kiara Spindler im Kasten zu verdanken, die nicht nur freie Würfe vom Kreis und Siebenmeterpunkt entschärfte, sondern auch das ein oder anderen Gegenstoßtor zu verhindern wusste.

In Halbzeit zwei kämpften die Mädels in der Abwehr unerbittlich und man fand zur gewohnten Stärke zurück. Doch man musste gleich drei bittere Zweiminutenstrafen in Folge einstecken. Leonie Henkel durfte zwei mal auf der Bank Platz nehmen, Nina Lechner bekam ihre zweite Zeitstrafe. Trotz den sechs Minuten, in denen zwei wichtige Spielerinnen fehlten, ließ sich der Rest der Truppe nicht abschütteln.

Zusätzlich zum spannenden Ende hin, schlug die Atmosphäre auf den Zuschauerrängen um. Das riesige Plakat „Fair Play am Spielfeldrand“ blieb von den heimischen Beobachtern leider unbeachtet. Kommentare von Erwachsenen, teilweise unter der Gürtellinie, durften unsere maximal 14 Jahre alten Spielerinnen hören. „In dieser Hinsicht muss ich wirklich ein Kompliment aussprechen“, so Coach Sarah Irmler „Wir haben uns darauf überhaupt nicht eingelassen und uns nur auf das Spiel fokussiert. So etwas wird ihnen leider immer wieder passieren und jede einzelne wird daran wachsen.“

Im Angriff wurde die Abwehr nun clever ausgespielt: sowohl Kreisanspiele, wie Kleingruppenspiel, wie Rückraumwürfe konnten die Schleißheimer kaum mehr verteidigen. Dass wir doch nicht in Führung gingen, sondern immer „nur“ den Ausgleich warfen, lag allein an der Chancenverwertung.

Vier Minuten vor Ende war jedoch der absolute „Knaller“. Schleißheim kam ins Zeitspiel, Nina Lechner springt hoch und blockt den Ball mit dem Gesicht. Dass sie danach weinend auf dem Spielfeldboden liegt, absolut verständlich. Nachdem sich der Schiedsrichter beim Publikum erkundigt hatte was passiert war (angeblich ging der Ball an die Schulter, in ihrem Gesicht war aber ein Ballabdruck), gab er der vollkommen entsetzten Haunstetterin ihre dritte Zweiminutenstrafe wegen Schauspielerei.

Also die letzten vier Minuten- zwei davon in Unterzahl, und vier davon ohne eine wichtige Leistungsträgerin. Eine Minute vor Ende stand es unentschieden, Schleißheim in Ballbesitz. Man konnte den Ball erkämpfen, schaffte es aber nicht mehr aufs Tor zu werfen.

„Solche Spiele sind immer schwierig. Ein Sieg wäre durchaus drin gewesen, eine Niederlage allerdings auch. Wir waren die deutlich bessere Mannschaft, mit deutlich besseren Einzelspielern. Wenn man aber nicht weiß, was man in der Abwehr machen darf und vorne zu viel liegen lässt, geht es eben so aus. Die Schleißheimer Mannschaft hat Potenzial, allerdings sollten die Trainer sich eher auf ihre Talente konzentrieren, als ihnen beizubringen wie man Fouls schindet. Dann kann aus diesem Team wirklich was werden“, so das Fazit der Trainer.

Haunstetten: Spindler; Henkel (9/2), Lechner (5/1), Joerss (1/1), Gaugenrieder (1), Schäfer (1), Simon, Besel M., Köllner