Haunstetten lässt staunen

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Zweitliga-Frauen setzen zu Hause gegen den TV Beyeröhde ihren Aufwärtstrend fort und klettern in der Tabelle nach oben. Zwei Spielerinnen ragen beim Erfolg heraus Von Michael Prieler
Die Zweitliga-Handballerinnen des TSV Haunstetten haben den holprigen Saisonstart endgültig hinter sich gelassen. Am Samstag fuhr das Augsburger Vorzeige-Frauenteam mit einem 26:22 gegen den TV Beyeröhde den dritten Sieg in Folge ein und dominierte die Gäste aus dem Wuppertaler Stadtteil dabei vor allem in der zweiten Hälfte klarer, als es das Endergebnis vermuten lässt.
Trainer Herbert Vornehm zeigte sich nach dem Abpfiff zufrieden. „Wie wir heute besonders in der Abwehr gekämpft haben, das war fantastisch.“ Mit ihrer variablen 3:2:1-Deckung hatten die Gastgeberinnen die Wuppertaler Offensivkräfte, die durchaus zum Besten gehören, was die 2. Handball-Bundesliga zu bieten hat, nie zur Entfaltung kommen lassen. Zur Halbzeit (10:8) hatten die Haunstetterinnen ihren Gegnerinnen noch nicht einmal zehn Treffer erlaubt.
„Die Abwehr ist unser Prunkstück“, stellte Saskia Putzke fest, die erst in der Sommerpause vom Bundesligisten TuS Metzingen nach Augsburg gewechselt war, aber schon jetzt sowohl in der Deckung als auch im Angriff eine Führungsrolle übernommen hat. „Ich bin positiv davon überrascht, wie schnell Saskia es geschafft hat, sich unser Spielsystem einzuverleiben“, lobt Trainer Vornehm.
Wie gut die 21-Jährige, die Sportmanagement in Tübingen studiert und aktuell ein Praktikumssemester in München absolviert, inzwischen in Haunstetten angekommen ist, belegen schon die nackten Zahlen aus dem letzten Heimspiel: In der Abwehr störte Putzke die Wuppertaler Angriffsbemühungen so intensiv, dass sie sich zwar früh zwei Zeitstrafen einhandelte, in der Folge aber nie in die Gefahr geriet, vom Platz gestellt zu werden. Im Angriff steuerte sie mit sechs Feldtoren die meisten Treffer aus dem laufenden Spiel aller Akteurinnen bei.
Dass der Neuzugang überhaupt so früh ins kalte Wasser geworfen wurde, lag vornehmlich am Ausfall der eigentlichen TSV-Spielgestalterin Patricia Horner, die sich in der Vorbereitung eine schwere Schulterverletzung zugezogen hatte. Aber gerade diese Misere macht die Haunstetterinnen nun besonders schwer ausrechenbar. „Ich muss Patricias Rolle auf mehrere Schultern verteilen“, beurteilt Trainer Vornehm die Situation. Gegen Beyeröhde sprang Putzke dabei vor allem das Haunstetter Eigengewächs Sarah Irmler zur Seite, die nach einem Kreuzbandriss selbst erst in der Sommerpause wieder zur Mannschaft gestoßen war. Am Ende war die 19-Jährige mit neun Treffern – davon vier verwandelte Strafwürfe – sogar erfolgreichste Werferin der Partie.
„Wir haben uns jetzt jedes Spiel gesteigert, die Tendenz geht eindeutig nach oben“, bilanziert Trainer Vornehm und blickt schon auf das Gastspiel beim unangefochtenen Zweitliga-Tabellenführer HSG Bensheim Auerbach am Samstag. Die Devise dort laute: „Irgendwie mithalten.“ Dass der TSV Haunstetten keineswegs chancenlos nach Südhessen reist, zeigt allein ein Blick auf die Tabelle: Nach dem dritten Erfolg in Serie sprangen die Augsburgerinnen zwischenzeitlich auf Platz fünf in der 2. Handball-Bundesliga – eine Tabellenregion, in der kein Team unterschätzt wird.
Haunstetten Frey, Müller (Tor); Irmler (9/4), Putzke (6), Schmid (5), Duschner (4), Königsmann (1), Hochmair (1), Knöpfle, Bohnet, Jung

 

Quelle: www.augsburger-allgemeine.de