Haunstetten kämpft beim Saisonfinale in Freiburg um den Titel

(hv). Hochspannung herrscht vor dem letzten Spieltag beim Handball in der 3.Liga Süd der Frauen: mit dem TSV Haunstetten und den Reserven der SG Bietigheim und des TuS Metzingen können sich gleich drei Vereine noch die Meisterschaft holen. Der TSV hat lediglich einen Punkt Vorsprung vor den beiden Verfolgern und hat beim Tabellenfünften HSG Freiburg (Sonntag, 17 Uhr) die schwierigste Aufgabe vor sich.

Das Endspiel stellt für die Rot-Weißen ein erneutes Highlight in ihrer Handball-Geschichte, und man könnte nach dem Zweitliga-Aufstieg 2014 erneut an die Bundesliga-Pforte klopfen. Hierzu wäre freilich ein Sieg in Südbaden Pflicht, um sich als Erstplatzierter für die Relegation mit den drei anderen Drittliga-Meistern zu qualifizieren. Für TSV-Trainer Herbert Vornehm stellt die Konstellation zum Saisonfinale immer noch eine große Überraschung dar, mußte er doch nach dem Zweitliga-Abstieg auf ganze sechs Stammspielerinnen verzichten: „Es ist großartig, dass wir mit unserer Truppe überhaupt da vorne mitmischen. Eigentlich hätte ich das ganz anders erwartet und die Titelvergabe eher der HSG zugetraut.“ Die Freiburgerinnen waren in der ersten Rundenhälfte ganz vorne angesiedelt, und sind mit ihrem ebenfalls jungen Team erst in den letzten Wochen etwas abgerutscht. Überhaupt sind im Breisgau ähnliche Strukturen wie in Haunstetten zu finden: man ist gezwungen den eigenen Nachwuchs zu integrieren und setzt auf Konstanz. Erfolgstrainer Ralf Wiggenhauser ist schon seit über zehn Jahren für die Frauen zuständig und damit sogar länger in Position als sein Haunstetter Pendant Vornehm, der große Dinge auf den Kollegen hält: „Er schafft es immer wieder seinen Schützlingen die nötige Spielkultur zu vermitteln, was nicht allen Trainern selbst auf höherer Ebene gelingt.“ Mit Drittliga-Torschützenkönigin Nadine Czok (184 Treffer) hat er zudem die Ausnahmespielerin der Saison im Kader, deren Kreise nur ganz schwer einzuschränken sind. Vornehm würde am liebsten jeglichen Druck von seinen Frauen nehmen, wenngleich das schwer zu vermeiden ist: „Wir könnten eigentlich jetzt schon hochzufrieden sein, aber es ist auch verständlich, wenn sich das Team noch höhere Ziele setzt.“ Abfahrt für den TSV-Tross ist aufgrund der unsicheren Verkehrslage am Sonntagmorgen bereits um 10 Uhr, die Rückkunft steht weit nach Mitternacht an.

Die Bayernliga-Männer erwarten am Samstagabend (18 Uhr) in ihrem vorletzten Spiel den SV Anzing und hier wieder die Aufgabe den Abstiegskampf ordentlich zu händeln. Die Münchner Vorstädter gehören zu einer gruppe von sieben vereinen, die noch akut gefährdet sind und werden somit auch in der Albert-Loderer-Halle um jeden Zentimeter kämpfen. TSV-Trainer Michael Rothfischer will auf der anderen Seite noch den ein oder anderen Platz gut machen und mit einem positiven Eindruck die Saison nächste woche gegen Unterhaching beenden.