Nüchtern, aber nicht ernüchternd

Nach dem wichtigen Auswärtssieg in Eichenau holt der Tabellenführer TSV Haunstetten einen weiteren Arbeitssieg. Gegen die abstiegsbedrohte SpVgg Altenerding reichen kurze Andeutungen des Potentials zum 31:28 (17:11) – Erfolg.

Sonderlich gut zu sprechen war Trainer Rothfischer auf die Leistung der Seinen am Samstagabend beim Heimsieg gegen Tabellenzwölften Altenerding nicht: „Das einzig zufriedenstellende am heutigen Abend ist die Tatsache, dass wir zwei weitere Punkte gewonnen haben; mit der Leistung, insbesondere während der zweiten Halbzeit, bin ich allerdings überhaupt nicht einverstanden. Ich hoffe sehr, dass uns allen bewusst ist, dass wir trotz der guten Ausgangslage noch immer nicht aufgestiegen sind.“ Was Rothfischer meinte war ein erschreckender Leistungseinbruch seiner Mannschaft, der einen längst geschlagenen Gegner noch einmal hoffen ließ doch noch Punkte aus Haunstetten entführen zu können.

Dabei sahen die wenigen Besucher des Spiels eine von Beginn an einseitige Partie; Haunstetten, das auf Alex Horner und Lukas Rembold verzichten musste, zeigte sich ab Anpfiff gewillt das Spiel so schnell wie möglich für sich zu entscheiden und auch Altenerding schien diesem Vorhaben zunächst nicht im Weg stehen zu wollen. Schon beim 9:2 in der 14. Spielminute stand einem weiteren Haunstetter Erfolg nichts mehr im Wege. Im Gegenteil; es schien ein wahres Schützenfest der Gastgeber zu werden, die dem Gegner in allen Belangen überlegen waren. Eine sichere Abwehr, gepaart mit einem gut aufgelegten Manuel Stöhr im Tor, dazu schnelles und pfiffiges Angriffsspiel ergaben eine durchaus ansehnliche erste Halbzeit und trieben den Gast früh im Spiel zur Aufgabe.

Doch schon gegen Ende des ersten Abschnitts zeichnete sich ab, was dann nach dem Seitenwechsel fürchterliche Ausmaße erlangen sollte; Haunstetten nahm den Fuß vom Gaspedal und der Motor fing an zu stottern. Das gesamte Leistungsspektrum des Tabellenführers schien urplötzlich wie weggefegt. Eine uninspirierte Offensive mit schwachem Abschlussverhalten wurde nun nur mehr von einer noch schwächer agierenden Defensive getoppt, die Altenerding nun förmlich einlud wieder ins Spiel zurückzufinden. Diese nahmen die Einladung dankend an und hatten beim 24:24 – Ausgleich rund 10 Minuten vor dem Ende das Momentum vollends auf ihrer Seite. Es brauchte schon einen wahren Kraftakt der Haunstetter zum Sieg, die im Nachgang an den Ausgleich glücklicherweise doch noch einmal den Hebel fanden, um einen Gang höher zu schalten, und somit letztlich eine Blamage doch noch abwenden konnten.

„Das Spiel sollte für uns alle Warnung genug sein, nach dem Erfolg in Eichenau jetzt nicht weiter Gas zu geben. Wir haben wie schon in der Vorrunde eine gute Ausgangslage, die wir uns nicht jetzt nicht wieder durch unnötiges Stolpern verbauen wollen,“ richtete Kapitän Fischer seinen Appell an die Mannschaft. 

TSV: Fischer, Stöhr (Tor); Zimmerly (9/4); Wiesner (4); Stegmann, Strehle, Paulik, Schnitzlein (je 3); Manz, Singer, Spörhase (je 2); Besel