Der Schlüssel ist die Abwehr

Der TSV Haunstetten setzt seine Siegesserie fort. In einer hochklassigen Partie besiegen die Männer um Coach Rothfischer den Zweitplatzierten TG Landshut mit 30:24 (13:11).

Das Trainerteam gönnte der Mannschaft während der zwei spielfreien Wochen zunächst eine dringend benötigte Regenerationsphase, nur um dann rechtzeitig die Zügel wieder anzuziehen, um die Mannschaft so auf das äußerst schwere Heimspiel gegen das Überraschungsteam aus Landshut einzustellen. Co-Trainer Ebert mahnte hierbei immer wieder, dass „die Abwehr der Schlüssel zum Erfolg“ gegen die körperlich robusten Niederbayern sei. Und er sollte recht behalten…

Haunstetten musste auf den privat verhinderten Alex Kurtenbacher verzichten, konnte ansonsten aber auf den kompletten Kader zurückgreifen. Das erwies sich in der Folge als extrem wertvoll, denn schon vor Beginn der Partie war klar, dass die Gäste den in 2017 noch ungeschlagenen Augsburgern alles abverlangen würden.

Das Spiel begann, wie erwartet, ausgeglichen. Es dauerte bis zur 22. Minute ehe sich der Gastgeber erstmals mit 3 Toren absetzen konnte. Landshut jedoch hatte sofort die richtige Antwort parat und verkürzte sofort wieder auf ein Tor. Diese Phase war wohl die einzige im ersten Durchgang, in der der TSVH defensiv wie offensiv ein wenig nachlässig agierte. Ansonsten setzte die Mannschaft die Vorgaben des Trainerteams hervorragend um und ließ die gefährlichen Schützen der TGL nicht zur Entfaltung kommen. Kurz vor der Halbzeit war dann dennoch Landshut am Drücker und im Begriff noch vor dem Seitenwechsel dem Ausgleich zu erzielen, doch ein gedankenschneller Flo Elsinger fing Sekunden vor der Sirene in Unterzahl den Ball heraus und versenkte ihn im leeren Landshuter Tor. So ging Haunstetten mit einer 13:11-Führung in die Pause.

Rothfischer motivierte seine Spieler in der Halbzeit nicht nachzulassen und weiter so leidenschaftlich zu agieren wie in den ersten 30 Minuten. Doch was die Mannschaft in  der Folge vor allem defensiv auf das Parkett zauberte, darf getrost als die wohl beste Abwehrleistung in dieser Saison bezeichnet werden. Haunstetten schaltete mit dem Wiederanpfiff nochmal einen Gang höher und konnte sich bis zur 40. Minute auf 18:13 absetzen. Während sich die Defensive inklusive eines gewohnt starken Dani Fischer im Tor nun als unüberwindbare Einheit präsentierte, übernahm offensiv nun Haunstettens Topscorer Alex Horner das Ruder und fegte wie ein Tornado über Landshuts Abwehr hinweg. Doch die zweitplatzierten Gäste zeigten in der Folge, dass sie mit Recht mittlerweile zu den stärksten Mannschaften der Liga zählen. Tor um Tor konnten sie in der Folge aufholen, da Haunstetten der hohen Intensität der ersten Minuten nun Tribut zollen musste. 10 Minuten vor dem Ende stand ein knappes 21:20 für Haunstetten auf der Anzeigetafel und Rothfischer sah sich gezwungen seine Auszeit zu nehmen. Beiden Mannschaften merkte man an, dass sie bisher an ihre Grenzen gegangen waren und so war allen klar, dass der Sieger dieses hochspannenden Spiels der sein würde, der den größeren Siegeswillen und somit auch die größere Leidenschaft besitzt. Und genau das scheint die neue Stärke der Gastgeber aus Augsburg zu sein. Nach der Auszeit biss die Mannschaft nochmal auf die Zähne und fightete mit allem was zur Verfügung stand. Das war dann selbst für Landshut zu viel. Die Gäste konnten die nun wieder fabelhaft agierende Defensive des TSV in den letzten 10 Minuten nur noch vier mal überwinden, während Haunstetten offensiv auf alle Maßnahmen des Gästetrainers die richtige Antwort parat hatte und so einen verdienten 30:24-Heimsieg herausspielte.

„Das war heute ein hartes Stück Arbeit. Aber es hat sich gelohnt. Wir haben uns jetzt endgültig für die schlechte Hinrunde rehabilitiert und sind wieder da wo wir hinwollen,“ so Hannes Wiesner nach dem Spiel, der sowohl die eigene Mannschaft als auch den Gegner lobte: „Landshut hat die körperlich wohl dominanteste Mannschaft der ganzen Liga und die setzen sie sehr gut ein. Umso wichtiger war es, dass wir heute keinem Zweikampf aus dem Weg gehen und alles in die Waagschale werfen was geht. Ich denke, dass uns das sehr gut gelungen ist und wir somit auch vollkommen verdient gewonnen haben. Momentan macht es unglaublich viel Spaß mit den Jungs auf der Platte zu stehen und zu sehen wie jeder für den anderen kämpft. Wir sind eine Einheit und das ist unser Schlüssel zum Erfolg, den wir uns auch für die kommenden Spiele bewahren müssen.“

Den Haunstetter Festwochen folgen nun zwei ganz besondere Spiele. Kommende Woche in Friedberg und in zwei Wochen zuhause gegen Günzburg stehen Derbys auf dem Programm, die ungemein viel Spannung versprechen. Vor allem das Spiel gegen Friedberg stellt sich dabei als Leckerbissen heraus, da man erstmals seit vielen Jahren die Chance hat mächtig am Nummer 1 – Status der Friedberger in Schwaben zu rütteln. Anpfiff ist kommenden Samstag um 18 Uhr in der Sporthalle Friedberg und das Team hofft auch da auf die tolle Unterstützung der eigenen Fans, um Schwabens Klassenprimus einmal mehr in deren Halle zu besiegen.

TSV: Fischer, Rothfischer (Tor); A. Horner (11/2); M. Horner (6); Tischinger (5); Wiesner, Elsinger (je 3); Smotzek (1); Schaudt (1/1); Schnitzlein, Link, Müller