Glanzloser Arbeitssieg

Nach zwei Niederlagen in Folge finden die Haunstetter Bayernligamänner beim Gastspiel bei der TV Erlangen-Bruck durch den 27:24 (13:13)-Sieg wieder zurück in die Erfolgsspur.

„Hauptsache gewonnen,“ so das Fazit von Alex Horner nach dem Spiel: „Über den Rest brauchen wir heute nicht sprechen. Wir haben furchtbar gespielt und zu keiner Zeit zu unserer gewohnten Leistung gefunden. Dennoch haben wir die zwei Punkte gesichert und können die Saison jetzt kommende Woche im Heimspiel gegen Niederraunau vernünftig zu Ende bringen.“


In der Tat ist die Geschichte des Spiels zwischen „Brooklyn United“ und den Augsburger Gästen schnell erzählt. Die Ausgangslage beider Mannschaften wollte es so, dass die Bedeutung der Auseinandersetzung von eher geringerer Bedeutung war. Haunstetten steht nach den beiden Pleiten gegen Waldbüttelbrunn und den Meister von der HC Erlangen II im Niemandsland der Tabelle, während die Gastgeber nach einem neuerlichen Punktabzug ans hintere Ende der Tabelle rutschten ohne dabei jedoch in Abstiegssorgen zu geraten. Da jedoch Erlangens zweite Mannschaft akut vom Abstieg bedroht ist, stärkte der Gastgeber seine Reserve mit Spielern der Bayernligatruppe, was zur Folge hatte, dass sich Haunstetten am Samstag Abend mit einer Mischung aus Spielern der ersten und zweiten Mannschaft konfrontiert sah. Möglicherweise war es dieser Fakt oder einfach die Tatsache, dass die lange Saison nun langsam seinen Tribut fordert, welcher die Haunstetter in ihrer Leistung derart beeinflusste, dass man zu keinem Zeitpunkt ein gewohntes Niveau erreichte und so bis zum Ende zittern musste. Haunstetten musste neben den Nachwuchsspielern aus der A-Jugend kurzfristig auch noch auf Linksaußen Daniel Link verzichten. Darüber hinaus brach Shootingstar Max Horner das Aufwärmprogramm mit Rückenbeschwerden ab und musste somit ebenfalls passen. Die übriggebliebenen Spieler mussten also fast komplett durchspielen, wodurch sich zwar nicht die Nachlässigkeit in der Abwehrarbeit im ersten Durchgang erklären lässt, jedoch die Unkonzentriertheit gegen Ende einer langen und zähen Partie, in der sich Haunstetten zu Beginn der zweiten Halbzeit ein wenig absetzen konnte und diesen Vorsprung letztlich über die Zeit rettete. Ebenfalls als nicht zuträglich darf die Leistung des Schiedsrichtergespanns bezeichnet werden, die in einer harmlosen, ja fast freundschaftlich geführten Partie beider Teams insgesamt 18 Zeitstrafen verteilten und somit dem Spielfluss immer wieder einen Riegel vorschoben.
Auf die Frage wie er die Leistung seiner Mannschaft bewerte, antwortete Trainer Rothfischer nach dem Spiel: „Am besten überhaupt nicht. Unter normalen Umständen kann ich mit der Leistung natürlich nicht zufrieden sein, aber mir ist auch bewusst, dass es nach dieser langen Saison für die Jungs natürlich immer schwieriger wird die Konzentration Woche für Woche wieder aufs Neue nach oben zu schrauben, noch dazu nachdem wir heute lediglich mit einer Rumpftruppe auflaufen konnten und alle lange auf der Platte stehen mussten. Am Ende haben wir und die zwei Punkte gesichert und das ist letztlich alles was zählt. Jetzt wollen wir uns kommende Woche im letzten Spiel mit einem Sieg im Derby gegen Raunau von unseren Fans verabschieden und die Saison somit erfolgreich beenden.“
Anpfiff am kommenden Samstag in der Albert-Loderer-Halle ist um 20 Uhr. Die zweite Herrenmannschaft spielt bereits um 16 Uhr. Die unglückliche Ansetzung der beiden Spiele bzw. die langen Pause zwischen den Spielen ist der zentralisierten Spielansetzung am letzten Spieltag in Landes- und Bayernliga geschuldet. Die „Erste“ würde sich dennoch über ein zahlreiches Erscheinen der TSV-Anhängerschaft freuen, um so gemeinsam mit den Fans die Saison zu Ende zu bringen.

TSV: Fischer, Rothfischer (Tor); Smotzek (6/4); A. Horner, Tischinger, Schnitzlein (je 5); Schaudt (3); Wiesner (2); Müller (1); Elsinger