Bundesliga-Urgestein in Haunstetten

Max Horner SChnitzlein Patricia Horner Franzi Niebert

(hv). Im zweiten Heimspiel in Folge steht den Zweitliga-Handballfrauen des TSV Haunstetten ein Bundesliga-Dino vor der Brust: seit 1990 ist des BSV Sachsen Zwickau in 1. oder 2.Liga vertreten und gehört damit zu den wenigen Dauerbrennern des Deutschen Handballs. Um 18 Uhr heißt es dann in der Albert-Loderer-Halle für die Rot-Weißen wieder Farbe bekennen gegen einen hochkarätigen Gegner.

Für TSV-Trainer Herbert Vornehm ist es nach wie vor ein „tolles Erlebnis“ sich mit seinen vergleichbar Frischlingen mit den Profis zu messen: „Deren Strukturen sind seit 25 Jahren auf diesem Niveau und wir versuchen erst seit zweien sich dem leicht anzunähern.“ In der Hinrunde landete Haunstetten mit einem 31:28-Auswärtssieg eine der zahlreichen Sensationen und steht auch bisher in der Tabelle tatsächlich noch vor den Sachsen, die zwischenzeitlich sogar mit dem Abstiegsgespenst leben mussten und deshalb auch mittlerweile den Trainer gewechselt haben. Prunkstück der Ostdeutschen ist die hühnenhafte Abwehrformation mit den groß gewachsenen Aleksandraviciute, Starcek, Sajbidor und Stegert, aus der man immer wieder brandgefährliche Konterangriffe kreieren kann. Für den TSV Haunstetten hat sich die „Mission Klassenerhalt“ mittlerweile scheinbar schon erledigt, da sich die Füchse Berlin aus der 1.Liga und Koblenz/Weibern aus der 2. In die Regionalliga verabschiedet haben bzw. sogar gänzlich verschwinden, was zur Folge hat, dass die beiden oberen Etagen des DHB nur noch zwei Vereine verlassen müssen (momentan Mainz-Bretzenheim und Kirchhof). Eine Situation, die Coach Vornehm alles andere als positiv bewertet: „Sowohl die Einführung der eingleisigen 2.Liga als auch die Aufstockung auf vierzehn (1.) bzw. sechzehn (2.) Vereine hat mit Sicherheit weder zu einem höheren Niveau noch zu interessanterem Wettbewerb geführt, eher dazu dass sich einige noch mehr übernehmen.“ Für Haunstetten geht es jedenfalls nun darum die letzten sechs Saisonspiele noch ohne weitere Ausfälle zu überstehen und vielleicht noch den einen oder anderen Punkt einzufahren, am liebsten gleich am Samstagabend.

Klassenerhalt so gut wie sicher

Noch nicht gänzlich im Trockenen ist die Saison für die Bayernliga-Männer von Michi Rothfischer, wenngleich der Trainer trotz der Niederlage in Unterhaching und der jetzigen Herkulesaufgabe beim Tabellenzweiten HC Erlangen II (Sonntag, 15 Uhr) nicht nach unten schaut: „Die Abstiegsfrage darf für uns überhaupt kein Thema sein. Hierfür sind wir zu stark, und das werden wir in den vier noch ausstehenden Spielen auch zeigen.“ In die selbe Kerbe schlägt Mannschaftsführer Daniel Fischer: „Platz sechs sollte unser Ziel sein, dann kann man auch von einer zufriedenstellenden Runde sprechen.“ Bei der Erlanger Bundesliga-Reserve wollen die Rot-Weißen wieder zeigen, dass sie auch den Spitzenvereinen trotzen können, wie zuvor Friedberg und Coburg. Und Neuzugang Alexander Kurtenbach, zum Einstand in Unterhaching gleich mit fünf Treffern präsent, gibt hierzu die Devise aus: „Nicht ängstlich sondern frech, damit kann man jeden beeindrucken.“