Zehn Sekunden fehlen

Annika
TSV Haunstetten spielt 23:23

Von Tereza Gallova


59 Minuten – so lange schafften es die Zweitliga-Handballerinnen des TSV Haunstetten, ihren Vorsprung zu halten. Doch zehn Sekunden vor dem Ende der Partie rutschte ihnen der Sieg aus den Händen. Gegner BSV Sachsen Zwickau bestätigte seine Qualität und glich im letzten Moment zum 23:23 aus.
So vermittelte das Unentschieden nach diesem Spielverlauf den Augsburgerinnen fast das Gefühl einer Niederlage: „Im ersten Moment ist es eine Enttäuschung, mit bisschen Abstand sind wir aber mit einem Punkt zufrieden. Das ist ein Schritt nach oben“, sagte Spielmacherin Annika Schmid, die nach ihrem Fingerbruch und längerer Verletzungspause seit letzter Woche wieder dabei ist. Schließlich habe ihr Team jetzt nach einer Serie von fünf Niederlagen, wieder einen weiteren Punkt auf dem Konto. Auch der Trainer Herbert Vornehm bewertete die Leistung seiner Schützlinge positiv. „Man darf nicht vergessen, dass Zwickau eine Spitzenprofimannschaft ist. Ich bin froh, dass wir so gut mithalten konnten.“
Und sogar mehr als das. Bis zur Pause erspielte sich Haunstetten einen Vier-Tore-Vorsprung (14:10). Im zweiten Durchgang wurde das Spiel auf beiden Seiten ruppiger. Isabell Drasovean, die erst drei Gelbe Karten bekam, musste dann die letzten Minuten auf die Tribüne. Es waren jene Minuten, die alles entschieden. Obwohl die Gastgeberinnen zweimal einen Fünf-Tore-Vorsprung hatten und kurz vor dem Schluss zweimal in Überzahl spielten, konnten sie ihre Chancen nicht h nutzen. „Wir haben nicht die notwendige Ruhe bewahrt, unnötige Torabschlüsse gemacht und die Konzentration verloren, das darf uns nicht passieren“, so Schmids selbstkritische Analyse.
23:22 führte Haunstetten in der letzten Minute und hatte eigentlich den letzten Angriff. Der Ball flog von Hand zu Hand, doch niemand traute sich zu werfen. Patricia Horner fand dann doch den Mut, zielte, warf und traf… die Latte. Die 450 Fans in der Albert-Loderer-Halle stöhnten laut auf. Denn Zwickau nutzte seine letzte Chance. Zehn Sekunden vor dem Abpfiff gelang den Gästen der 23:23-Ausgleich.
TSV Haunstetten: Frey, Müller, Bohnet (1), Horner (3), Niebert, Königsmann (1), Drasovean (1), Duschner (6), Hochmair (2), Cappek (3), Knöpfle, Jung, Schmid (6/4)

 

Quelle: www.augsburger-allgemeine.de

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