Eine verlorene Saison?!

 

 

Mit einem Punktekonto von 0:22 Punkten und einem Torverhältnis von Minus 162 Toren kann man die Saisontabelle der wD-Jugend 2021/22 betrachten und sich fragen: Was ist denn da schiefgelaufen?

Zu Saisonbeginn traf sich ein zusammengewürfelter Haufen aus Neuzugängen, Haunstetter Eigengewächsen und Anfängerinnen, die sich zum ersten Mal im Handball versuchen wollten auf dem TSV Fußballplatz. Da man noch nicht Mal in der Halle trainieren durfte und wenn, dann auch nur in Kleingruppen und mit Abstand, sahen Trainerteam Steffi und Lara sich vor der Herausforderung, die völlig unterschiedlichen Leistungsniveaus der Mädels aneinander anzugleichen. Coronabedingt ohne auch nur ein einziges Vorbereitungsturnier und ohne festen Torwart startete die Mannschaft im September dennoch hochmotiviert in die Saison… Und bekam im ersten Spiel gegen Niederraunau direkt mal eine ordentliche 6:30 Klatsche.  Schnell war klar, dass die drei anderen Mannschaften der in dieser Saison extrem kleinen BOL in ihrer Vorbereitung ebenfalls nicht untätig gewesen waren und viele sehr große, schnelle Mädels mitbrachten. Auch die nächsten beiden Spiele gegen Burlafingen (9:29) und Schwabmünchen (6:26) endeten wenig ermutigend. Die D-Jugendlichen ließen sich davon jedoch nicht unterkriegen und trainierten unermüdlich weiter. Für Punktspiele lautete die Devise: „Alle dürfen spielen und jede soll sich trauen selber aufs Tor zu werfen.“
Ein Teamausflug in den Zoo im Oktober und ein Trainingslager im Dezember brachten nicht nur weitere handballerische Fortschritte, sondern ließen die Mädels auch zu einem richtigen Team zusammenwachsen. Eine gemeinsame Weihnachtsfeier markierte dann den Abschluss der punktlosen Hinrunde, die tabellarisch zwar nichts hermachte aber bezüglich persönlicher Entwicklung große Erfolge verbuchen konnte.

Zum Rückrundenstart war besonders schön zu sehen, dass auch bisher eher zurückhaltende Mädels nun Selbstvertrauen und Zug zum Tor entwickelten. So wurde das Angriffsspiel der Haunstetterinnen variabler und im Vergleich zum Saisonbeginn konnte man – wenn auch noch immer keinen Sieg – so zumindest mal 15 – 20 Tore pro Spiel auf die Anzeigetafel zaubern. Über die Saison gesehen konnten sich 10 von 11 Feldspielerinnen in die Torschützenliste eintragen, und auch die insgesamte Toranzahl stieg maßgeblich von nur 44 in der Hinrunde auf 94 in der Rückrunde. Auch die Abwehrarbeit wurde immer aktiver und mit Luzie Rudolph hatte sich eine fähige Torhüterin gefunden, die ihre Mannschaft nicht selten mit Glanzparaden im Spiel hielt. Obwohl die Spiele zum Saisonende hin immer knapper wurden (18:21 gegen SMÜ), blieb das Haunstetter Punktekonto letztendlich leider leer.

Trotzdem fällt das Fazit von Trainerinnen Steffi und Lara positiv aus: Sie sind stolz auf ihre Schützlinge, die ausnahmslos in jedem Saisonspiel voller Motivation bis zur letzten Minute kämpften und nie den Kopf hängen ließen, egal wie hoch der Rückstand. „Das muss man in dem Alter schon erstmal machen, sich nach einer komplett verlorenen Saison,gegen Gegner die einen bereits 3 Mal mit 15 Toren aus der Halle geschossen haben, im letzten Saisonspiel hinzustellen und zur Halbzeit ein 9:10 auf die Anzeigetafel zu pfeffern.Wenn das mal keine Kampfansage ist,“ so Trainerin Lara Girstenbrei. Es ist schön zu sehen, mit wie viel Selbstvertrauen die D-Jugendlichen inzwischen zu Werke gehen und wie selbstverständlich das Zusammenspiel innerhalb der Mannschaft geworden ist. Alle Mädels haben sich toll weiterentwickelt und gemeinsam vor allem eins gelernt: Nie aufgeben, sich immer wieder aufrappeln und weiterzukämpfen. Für die 5 „Großen“ – Charlotta, Una, Luzie, Hanna und Anna-Luisa geht es ab Ostern weiter in die C-Jugend, die „Kleinen“ bleiben noch ein Jahr, aber egal ob jung oder alt – alle nehmen hoffentlich viel mit aus dieser alles andere, als verlorenen Saison.