Im letzten Saisonspiel des Jahres zeigten sich unsere Mädels nochmals von ihrer besten Seite. Mit einem unerhörten Kraftakt rissen sie ein bereits verloren geglaubtes Spiel nochmals aus dem Feuer und sicherten sich gegen den schwäbischen Rivalen aus Dietmannsried mit einem 26:25-Erfolg beide Punkte.

Es war kein Spiel für schwache Nerven, eher eine Berg- und Talfahrt der Gefühle. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase konnten unsere Mädels das Spiel etwas besser kontrollieren und beim 6:4 einen kleinen Vorsprung herauswerfen. Dass die Allgäuerinnen aber nicht nach Haunstetten gekommen waren um den Punktelieferanten abzugeben, zeigten sie in der Folgezeit, als sie mit einem aggressiveren Deckungsverhalten unsere Angriffsversuche ein ums andere Mal im Keim erstickten und beim 8:11 vehement die Führung an sich rissen. Begünstigt wurde dies durch einige, sicherlich vermeidbare technische Fehler, die unseren Spielfluss immer wieder hemmten, aber auch durch unsere Abschlussschwäche. Gut herausgespielte Möglichkeiten konnten nicht erfolgreich abgeschlossen werden, weil unsere Torwürfe nicht ihr Ziel fanden. Aber wir wollten den Gegner nicht einfach davonziehen lassen. Nach der vermeidbaren Niederlage am letzten Wochenende in Taufkirchen hatten wir uns viel vorgenommen. Die Mädels konterten und beim 10:11 war der Anschluss wieder hergestellt. Einen zweifelhafter 7m-Strafwurf gegen uns konnte die SG jedoch nutzen und somit den 10:12-Halbzeitstand herstellen.

Die Halbzeitpause wurde nochmals genutzt, um sich neu zu justieren; der Trainer appellierte an seine Damen, konzentriert weiter zu spielen, einfache Gegentore möglichst zu vermeiden und die eigenen Möglichkeiten konsequenter zu nutzen. Die Anfangsphase der zweiten Spielhälfte verlief wie die der ersten Halbzeit : Beide Teams neutralisierten sich und so hatte sich beim 13:15 in der 35. Spielminute am Spielstand nicht viel geändert. In den nächsten Minuten allerdings drohte das Spiel endgültig zugunsten der Gäste zu kippen. 5 unkonzentrierte Minuten genügten, dass die Gäste auf 14:20 enteilen konnten. Eine äußerst zweifelhafte rote Karte gegen Annika Strauch schien unser Schicksal zu besiegeln und auf der Haunstetter Bank hoffte man bei der gegebenen Spielsituation eigentlich nur noch daran einer weiteren Klatsche gegen diesen Gegner entgehen zu können.

Doch es kam ganz anders : Unsere Mädels ließen sich durch diese Fehlentscheidung nicht beeindrucken; im Gegenteil, sie rückten noch enger zusammen und jede Spielerin packte nochmals 100% drauf. Durch eine nun kompromisslose Abwehrarbeit und durch konsequent ausgenutzte Torchancen gelang den Mädels ein 11:2-Lauf und so konnten wir den Vorsprung beim 20:20 nicht nur egalisieren sondern über 22:21 und 25:22 in der 57. Minute sogar wieder in Führung gehen. Dietmannsried stellte um auf eine Manndeckung und die letzten drei Minuten hatten es wahrlich in sich. Es gelang Dietmannsried tatsächlich zurückzuschlagen. 2 leichte Ballverluste und es stand nur noch 25:24. Um ganz sicher zu gehen brauchten wir noch einen Treffer und der gelang uns auch zum 26:24. Aber wiederum konnten wir den darauffolgenden Ballbesitz nicht über die Zeit zu bringen; die Gäste eroberten den Ball erneut und verkürzten 10 Sekunden vor dem Ende nochmals auf 26:25. Die Nerven lagen bei unseren Mädels nun vollends blank, und abernmals gelang den Gästen ein Ballgewinn, den wir jedoch mit dem Schlusspfiff unterbinden konnten. Den fälligen Freiwurf an der Mittelinie konnten die Allgäuerinnen nicht mehr nutzen.

Glücklich lagen sich unsere Mädels anschließend in den Armen und Trainer Smotzek hatte nur lobende Worte für seine Truppe übrig : „Die Moral die diese Mannschaft schon die ganze Saison an den Tag legt ist einfach sensationell. Die Leistung heute in den letzten 20 Minuten war unglaublich; ich bin einfach sprachlos und total stolz auf diese Truppe. Nach dem verkorksten Spiel in München am letzten Wochenende haben wir heute die richtige Reaktion gezeigt und zwei enorm wichtige Punkte gewonnen. Nun feiern wir in Ruhe Weihnachten und können der Rückrunde gelassen entgegensehen.“

Haunstetten spielte mit :

Sveni Smotzek (Tor); Freya Miller (Tor); Ruth Wolf; Marina Kubitza (11/2); Sonja Bänsch; Wiebke Amler; Katja Meier (2); Kerstin Eckert (1); Sina Schickentanz; Anja Niebert (4); Maria Göbbel (3); Loni Drasovean (2); Annika Strauch (3)