Das Bayern-Derby wird zur Zerreiß-Probe

Haunstetter Handballfrauen fahren als Außenseiter nach Regensburg

 

(hv). Das Startprogramm hat es für die Drittliga-Handballerinnen des TSV Haunstetten wahrlich in sich: nach dem ersten Bayern-Vergleich bei der HSG Würm (23:23) und der unglücklichen 20:22-Heimniederlage gegen das Spitzenteam SV Allensbach (20:22) müssen die Rot-Weißen nun im zweiten Landes-Derby beim ESV Regensburg (Samstag, 19.30 Uhr) antreten und gehen dabei erstmalig als krasser Außenseiter in die Auseinandersetzung.

Der ESV ist mit zwei Siegen glänzend in die Runde gestartet und hat so nebenbei in Allensbach mit 32:29 für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Nimmt man die 41 Treffer vom Heimsieg gegen die TG Pforzheim dazu, sind die Eisenbahner derzeit das Non-plus-ultra der Liga. Somit ist es kaum verwunderlich, dass Haunstettens Trainer Herbert Vornehm hier den Hebel ansetzen will: „Wir müssen das bärenstarke Angriffsspiel der Regensburgerinnen unbedingt einschränken. Wenn wir mehr als 24 Gegentreffer kassieren, haben wir kaum eine Chance.“ Die Startprobleme seiner Truppe sind klar analysiert: „Unsere Passqualität und die fehlende Konsequenz im Abschluss bereiten uns noch große Probleme und daran müssen wir uns von Spiel zu Spiel verbessern.“ Ein weiterer Grund für den sieglosen Start liegt auf der Hand, denn mit Annika Schmid fehlt dem TSV weiterhin der entscheidende Pfeiler. „Ihre Achillessehnen-Probleme lassen einen Einsatz in näherer Zukunft nicht zu,“ sagt der Coach, der den 34-jährigen Routinier in Defensive und auch Offensive schmerzlich vermisst. Ohne seine Spitzenkraft weist der Haunstetter Kader derzeit einen Altersdurchschnitt von gerade einmal 21,9 Jahre aus, weswegen auch die Ansprüche sinnvoll revidiert werden müssen: „Wir dürfen uns nicht zu sehr unter Druck setzen, müssen Geduld haben und mit Teilerfolgen zufrieden sein,“ sagt die aktuell Dienstälteste Sabrina Duschner.

Die Bayernliga-Männer des TSV haben sich nach zwei deutlichen Niederlagen in Regensburg (24:36) und Landshut (18:31) bereits im Abstiegskampf eingereiht und gehen ins Schwabenderby gegen den VfL Günzburg am Mittwoch, den 3.Oktober (16 Uhr, AL-Halle) verständlicherweise als ebensolcher Outsider. TSV-Trainer Michael Rothfischer muss neben der Verletzten-Problematik noch mit einem weiteren ungünstigen Umstand zurechtkommen: aufgrund von Hallenproblemen in Rimpar und Bad Neustadt finden in der Vorrunde ganze vier Partien in heimischer Albert-Loderer-Halle statt, was die Chancen auf Punktgewinne zusätzlich erschwert. Der Coach gibt sich wie immer kämpferisch: „Wenn es bis Weihnachten nicht so läuft, muss eben die Rückrunde her.“ Ein zusätzliches „Vorbereitungsspiel“ steht für Haunstetten am heutigen Samstagmittag an: um 13 Uhr (AL-Halle) trifft man in der 3.Runde des BHV-Pokals auf den Lokalrivalen SC Kissing und man erhofft sich hier mit einer engagierten Vorstellung Mut zu machen.