Wie konsequent muss Konsequenz sein? Nach einer über weite Strecken desolaten Vorstellung des gesamten Haunstetter Teams setzte es beim SC Kissing eine herbe 25:27-Niederlage, die sowohl bitter als auch völlig überflüssig war.

Unser Damen begannen im Angriff glücklos und setzten die ersten Würfe ans Gebälk. Damit war bereits ein Bruch im Spiel, ohne dass dieses wirklich begonnen hatte, der sich bis zur 46. Minute nicht mehr kitten ließ. Kissing machte es besser und ging mit 4:2 in Führung, musste sich allerdings nicht allzu viele Gedanken über das Toreschießen machen, da ihnen alle vier Torwürfe von den eifrigen Schiedrichterinnen vom Punkt zugesprochen wurden. In der Folge agierte die Haunstetter Abwehr weiter überraschend offensiv gegen einen Gegner, dessen stärkste Waffe ein kompakter Kreis war, dem mit einer schlichten 1:1-Verteidigung nicht beizukommen war. Bis zur 19. Minute hatte unsere Mannschaft aber wieder den Anschluss geschafft (8:8), obwohl schon etliche Chancen liegengeblieben oder Bälle erst gar nicht beim Empfänger angekommen waren. Da aber der Abwehr immer noch der Zugriff auf den Gegner fehlte, hatte sich Kissing bis zur Halbzeit wieder mit 16:13 abgesetzt.

Nach der Pause wurde es noch schlimmer. Haunstetten taumelte im Angriff und strauchelte in der Abwehr, und keine der aufs Feld geschickten Formationen konnte dem entgegenwirken. Als Kissing zum 23:15 (43.) traf, schien sich ein Debakel größeren Ausmaßes anzubahnen. Aber plötzlich offenbarte die Mannschaft ihr wahres Gesicht und zeigte Charakter – und eine nicht mehr für möglich gehaltene Energieleistung. Hinter der nun defensiv agierenden, stabilen Abwehr konnte sich endlich auch Sveni Smotzek im Tor auszeichnen und vorn saßen die Torwürfe jetzt, sodass Haunstetten nach unglaublichen 10 Minuten den 24:24-Ausgleich erzielte (56.). Eine unnötige Undiszipliniertheit kurz danach in der Abwehr, die natürlich eine Zeitstrafe nach sich zog, ließ dann den Traum vom Punktgewinn platzen. Der vorher komplett ratlose Gastgeber stabilisierte sich in der Überzahl und ging wieder in Führung (25:24; 58.). Von diesem erneuten Nackenschlag erholte sich die Haunstetter Mannschaft nicht mehr, musste zusehen, wie Kissing sogar noch zwei Tore drauflegte, und konnte bis zum Schluss nur noch Ergebniskosmetik betreiben.

Der Tabellenführer hatte Glück, dass an diesem Black Saturday etliche Mannschaften mit überraschenden Ergebnissen aufwarteten und die Verfolger 1-3 auch gerupft wurden, sodass das Punktepolster in der Tabelle weiter besteht. Trotzdem bleibt der Mannschaft jetzt nur eines: abhaken, aufstehen, Krönchen richten, weitermachen (am besten da, wo sie im Dezember 2017 aufgehört hat).

Sv. Smotzek; Kubitza (4), Niebert (2/1), Meier, Eckert, Tischinger, Schickentanz, Schnorr (4), I. Drasovean (4), Hochmair (2), Strauch (1), Hänsel (2), Kurstedt (2/1),  Sa. Smotzek (4),