Großer Kampfgeist wird nicht belohnt

Haunstetten zieht in einem packendem Derby gegen den TSV Friedberg letztlich den Kürzeren. Mit 28:32 (11:16) muss man sich dem Gastgeber geschlagen geben.

„Chapeau diesen beiden Mannschaften für einen wirklich gelungenen Samstagabend.“ So war die allgemeine Stimmung in beiden Fanlagern nach dem Augsburger Derby am vergangenen Wochenende, welches an Spannung und Klasse kaum zu überbieten war, für den TSV Friedberg am Ende aber verdientermaßen das glücklichere Ende hatte.
Haunstetten musste einmal mehr auf Alex Horner verzichten, wollte gegen den großen Dauerrivalen aber die gemeinschaftliche Serie von ausschließlich Auswärtssiegen in diesem Derby aufrechterhalten. Den besseren Start in die Partie erwischten allerdings die Friedberger. Haunstetten tat sich in der Anfangsphase schwer die richtigen Mittel gegen den großgewachsenen Mittelblock der Gastgeber zu finden und brauchte bis Mitte der ersten Halbzeit, um das Spiel beim 6:6 wieder ausgeglichen zu gestalten. Dann leistete sich der Gast jedoch 10 unterirdische Minuten, die Friedberg bis zum Pausentee gnadenlos ausnutzte und auf 16:11 erhöhte.
Leider – aus Haunstetter Sicht – symbolisierte auch der Seitenwechsel zunächst keine Kehrtwende; ganz im Gegenteil. Friedberg fegte nun wie ein Tsunami über den hoffnungslos überforderten TSV Haunstetten hinweg und beim Stand von 23:14 in der 40. Spielminute musste man im Gästelager die Sorge haben völlig unter die Räder zu geraten, erst recht als Abwehrchef und Geburtstagskind Johannes Wiesner in der 43. Minute nach der 3. Zeitstrafe vom Feld musste. Doch was dann passierte zeigt die Klasse und auch die Entwicklung dieser Haunstetter Mannschaft. Anstatt sich seinem Schicksal zu ergeben, warfen die Männer von Coach Rothfischer nun alles in Waagschale. Mit Hochgeschwindigkeits-Handball vom Allerfeinsten zerpflückte man die Defensive der Friedberger und schaffte es beim Stand von 26:24 in der 51. Spielminute wieder in Schlagdistanz zu sein. Friedberg wackelte nun gehörig, fiel aber nicht. Spätestens als nun auch noch Max Horner verletzt vom Feld musste, zeigte sich, dass die dünne Personaldecke sowie die kraftraubende Aufholjagd ihre Spuren hinterlassen hatten. Friedberg lies in der Folge nichts mehr anbrennen und spielte die Führung souverän bis zum Schluss herunter.
„Meine Gefühlslage pendelt im Moment stark zwischen Enttäuschung und Stolz hin und her. Auf der einen Seite sind wir natürlich alle sehr enttäuscht heute mit leeren Händen dazustehen. Derbysiege sind immer etwas besonderes, Niederlagen dagegen noch schmerzhafter als gegen andere Gegner, zumal wir dadurch Friedberg auch in der Tabelle wieder vorbeiziehen lassen müssen. Gegen eine Mannschaft wie Friedberg kannst du dir halt leider keine 20 derart schlechten Minuten leisten, wie wir es vor und nach dem Seitenwechsel getan haben. Auf der anderen Seite bin ich wahnsinnig stolz auf unser Auftreten in der zweiten Halbzeit. Wenn du mit neun Toren in des Gegners Halle hinten bist, auf deinen Topspieler verzichten musst, darüber hinaus auch noch deinen Abwehrchef verlierst und dann aber eine Aufholjagd startest, die eine der besten Mannschaften dieser Liga an den Rande der Verzweiflung bringt, zeugt das von großem Potential und noch größerem Charakter in der Mannschaft. Daher sollten wir uns nun heute Abend ärgern, dass es am Ende leider nicht geklappt hat, dann aber schnellstmöglich den Blick wieder nach vorne richten und das Positive mit in die kommenden Wochen nehmen. Kommende Woche erwartet uns mit der DjK Waldbüttelbrunn der nächste harte Gegner, gegen den wir schon seit Langem auf ein Erfolgserlebnis warten. Gerade in dieser Phase der Saison, in der auch die Topteams öfters als gewohnt patzen und die Liga so dicht beieinander ist wie selten zuvor, müssen wir schnellstmöglich wieder in die Erfolgsspur finden, um weiterhin Anschluss zum oberen Tabellendrittel zu halten,“ so Kapitän Daniel Fischer nach dem Spiel.
Anpfiff für das nächste Topspiel der Bayernliga ist kommenden Samstag um 18.00 Uhr in der Albert-Loderer-Halle.

TSV: Rothfischer, Fischer (Tor); Schaudt (8/4); M. Horner (6); Albrecht (5); Schnitzlein (4); Smotzek (2/2); Müller (2); Wiesner (1); Jankrift, Link, Singer

 

 

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