Starke Schlussphase bringt den Sieg

(hv). Haarscharf an ihrer zweiten Heimniederlage vorbeigeschrammt sind die Drittliga-Handballerinnen des TSV Haunstetten gegen die abstiegsbedrohte HSG Pforzheim: mit 22:19 (10:11) überstand man die erneut sehr kampfbetonte Auseinandersetzung dank einer starken Schlussphase. Die Bayernliga-Männer überraschten dagegen mit einem 30:29 (13:13)-Sieg beim TSV Lohr und besserten dadurch ihre unbefriedigende Auswärtsbilanz erheblich auf.

An Spannung fehlt es derzeit nicht, wenn man die heimischen Auftritte der Frauen besichtigt. Nach den dramatischen Spitzenspielen gegen Waiblingen und Regensburg sollte es eigentlich gegen Pforzheim etwas ruhiger zugehen, aber weit gefehlt: die Gäste erwiesen sich als extrem hartnäckig und setzten in erster Linie der TSV-Offensive erheblich zu. Haunstetten fand von Beginn an kaum in die Partie, lag schnell zurück und hatte viel Mühe bis zur Pause den Anschluss zu finden. „Wir waren viel zu fahrig unterwegs und spielten dadurch der HSG in die Karten,“ erklärte Coach Vornehm, der nach der Pause erst einmal einen bitteren 10:15- und 14:18-Rückstand hinnehmen musste.

Aber hier kam wieder das Kämpferherz der Rot-Weißen zu Tage: mit schier unglaublichem Willen hatte man plötzlich die Defensive stabilisiert und war zurück. Sieben Treffer in Serie sorgten drei Minuten vor Schluss für die Entscheidung und große Erleichterung bei den Verantwortlichen. „Wir wussten, das es schwer wird, aber mit so einem Kraftakt haben wir nicht gerechnet,“ schnaufte auch der sichtlich gezeichnete Co-Trainer Herbert Horner nach dem Ende tief durch.

TSV: Müller, Wengenmeir (Tor); Schmid, Irmler (je 4), Drasovean I., Cappek, Duschner (je 3), Kurstedt (3/2), Horner (2), Bohnet, Niebert, Frank, Hochmair, Loris

 

Auswärts Zähne gezeigt

Ein lang vermisstes Gefühl verpassten sich die Männer beim heimstarken TSV Lohr und dem erst dritten Auswärtssieg der Runde. Knapp 600 Zuschauer verwandelten die Halle über 58 Minuten in ein Tollhaus und peitschten die abstiegsbedrohten Gastgeber unermüdlich nach vorn. Haunstetten zeigte sich im Gegensatz zu seinen sonstigen Auftritten in der Fremde ungewohnt nervenstark und behielt stetig Anschluss bzw. ging sogar in Führung.

Drei Minuten vor Schluss (28:28) scheiterte man mit einem perfekt herausgespielten Kempa-Trick denkbar knapp am Lohrer Torhüter, und als den Einheimischen das 29:28 gelang waren sämtliche Zuseher von ihren Sitzen gesprungen. Aber der TSV kam zurück: mit zwei schnellen Ballgewinnen drehte man auf 30:29, überstand die letzten Sekunden trotz Unterzahl und sorgte damit für Totenstille beim Abpfiff. Trainer Mesch konnte das ganze kaum glauben: „Wir haben während der Woche nur sehr unbefriedigend trainieren können und trotzdem bringen die Burschen in diesem Hexenkessel diese Leistung. Respekt.“
TSV: Fischer D., Rothfischer (Tor); Horner (10/3), Schnitzlein (6), Tischinger (4), Volmering (3), Zimmerly (2/2), Bause, Schaudt, Wiesner, Jordan, Smotzek (je 1), Albrecht