Haunstetter Handballer auf der Überholspur

Zwei Siege in drei Tagen

(hv). Kaum zu bremsen sind derzeit die Handball-Männer des TSV Haunstetten in der Landesliga Süd: in 2024 sind die Rot-Weißen noch ohne jeglichen Punktverlust und landeten zuletzt zwei Siege innerhalb von nur drei Tagen, dies auch noch auswärts beim Führungsduo.

Zunächst hatte man am Donnerstag die Nachholpartie beim Tabellenführer Anzing vor sich und damit wohl auch die härteste Aufgabe der Runde. Hier zeigte das Team von Lorenz Hartl Charakter und ließ sich von mehrmaliger 4-Tore-Führung der Gastgeber nie aus dem Konzept bringen. Anzing hatte, leicht ersatzgeschwächt, scheinbar nicht mit derartigem Widerstand gerechnet und zeigte in der hochspannenden Schlußphase Nerven. Der TSV agierte dagegen nach dem 29:29-Ausgleich in der 58.Minute erfrischend cool und legte noch zwei Treffer zum völlig überraschenden 31:29 (13:16) drauf.

Zwei Tage später musste man dann am Samstagabend beim Zweitplatzierten TSV Ottobeuren die nächste Herkulesaufgabe bestreiten, und hier gelang Haunstetten eine fast tadellose erste Halbzeit: mit 13:8 hatte man die hochambitionierten Allgäuer komplett in ihre Schranken verwiesen und die permanent gut gefüllte Halle erst einmal zum Schweigen gebracht. Die Ergebnisverwaltung gestaltete sich dann im zweiten Durchgang erwartet schwierig und Ottobeuren hatte nach einer Viertelstunde beim 17:18 auch wieder den entsprechenden Kontakt. Aber der TSV legte immer wieder nach und ging am Ende beim 27:24 auch als hochverdienter Sieger hervor.

TSV (beide Spiele): Feistle, Fischer (Tor); Albrecht (18/8), Zießow, Manz, Paulik (je 8), Horner (5/1), Buck (4), Schmid (3), Krattenmacher, Plank (je 2), Hartung (1), Spörhase, Kolleth

Als aktuell Fünftplatzierter erwarten die Rot-Weißen nun am Samstagabend (18 Uhr, AL-Halle) den TSV Niederraunau zum nächsten Schwaben-Derby, und hier hat das Team von Lorenz Hartl vorrangig einiges gut zu machen: „Die 18:28-Niederlage in Raunau war wohl der absolute Tiefpunkt der Saison, und da haben wir jetzt im Rückspiel die Pflicht zu zeigen, dass wir um ein mehrfaches besser spielen können,“ sagt der Trainer.

Die 2.Frauenmannschaft des TSV Haunstetten hat nun zwei Wochen Zeit um sich vernünftig auf die Abstiegsrunde in der Bayernliga vorzubereiten. Zum Abschluss der Vorqualifikation gab es für die Rot-Weißen beim HT München zwar noch eine 19:24 (8:13)-Niederlage, die jedoch keinen Einfluss mehr hatte. Somit nimmt die Truppe von Fabian Link und Sebastian Smotzek lediglich zwei Zähler mit in die Play-Downs und muss sich nun gegen die Nordvertreter Zirndorf, Simbach, Nürnberg und Helmbrechts erheblich strecken, um die Minimalchance zum Klassenerhalt aufrecht zu halten.

Im Hachinger Tal zeigten die Rot-Weißen ihr leider allzu bekanntes Bild: man kann zunächst durchaus mithalten, ist zum Seitenwechsel dann schon vorentscheidend hinten und kann im zweiten Durchgang die Geschichte nicht mehr drehen. Cheftrainer Link gibt sich noch lange nicht geschlagen: „Wenn wir es jetzt irgendwann schaffen, dass zur Pause noch alles offen ist, wird sich auch unser Nervenkostüm wieder bessern.“

TSV: Kämpf, Lindnau (Tor); Reinelt (5), Hilburger (5/2), Bosch (4), Oberle, Tischinger, Kurtenbach, Krisch, Lechner (je 1), Fimpel, Schnorr, Fiedler