Glücklicher Auftaktsieg in Ottobeuren

Haunstetten tut sich beim Auftaktspiel in Ottobeuren lange schwer, kann die Partie letztlich aber mit 23:22 (12:13) für sich entscheiden.

Handball Manner 1 M1 Haunstetten
„In Ottobeuren zu starten ist das denkbar undankbarste und schwerste Los für uns,“ hatte Coach Rothfischer schon kurz nach Veröffentlichung des Spielplans für die Saison 19/20 vorausgesagt; er sollte Recht behalten. Haunstetten hat hohe Ansprüche an sich – nichts weniger als der direkte Wiederaufstieg ist das Ziel – weiß aber gleichzeitig in dieser Liga voller Unbekannten noch nicht wirklich wo man steht. Ottobeuren ist da sicherlich noch eine der bekannteren Mannschaften, kreuzten sich die Wege der beiden alten Bayernliga-Weggefährten in den letzten Jahren häufiger im Oberhaus. Und Haunstetten bekam die Qualität der Landesliga gleich im ersten Spiel heftig zu spüren.
Die Gäste aus Augsburg fanden in den ersten Minuten überhaupt nicht zu ihrem Spiel. Planlos im Angriff und unsortiert in der Abwehr präsentierte man sich im gut gefüllten Ottobeurer Schulzentrum. Kam man zum Abschluss ließ man darüber hinaus gegen den gut aufgelegten Dino Zubac im Tor der Allgäuer zu viele Chancen aus. Es hätte schon nach 30 Minuten in einem Debakel für die ambitionierten Haunstetter enden können, wäre da nicht Kapitän Daniel Fischer gewesen. Der Torhüter des TSVH erwischte einen Sahnetag und hielt seine Mannen mal für mal mit spektakulären Paraden im Spiel.
Auch nach dem Seitenwechsel zunächst das gleiche Spiel; die junge Haunstetter Mannschaft zeigte sich beim Umschaltspiel zu fehleranfällig und lud den Gegner somit immer wieder zu leichten Toren ein. Doch nun hielt zumindest die Abwehr besser dagegen. Ottobeuren konnte sich kaum mehr gute Wurfchancen erarbeiten und wenn doch war meist bei Fischer Endstation. Doch der ersehnte Ausgleichstreffer wollte bis Mitte der zweiten Halbzeit nicht fallen; dann war es Neuzugang Timo Strehle – bis zur dritten Zeitstrafe mit einem guten Debüt in rot-schwarzem Gewand – der einmal mehr mit seiner Power das Tor erzwang. 10 Minuten vor dem Ende war es ebenfalls Strehle, der die Gäste beim 21:20 erstmals in Führung brachte; es sollten leidvolle Minuten des Zitterns bis zur Schlusssirene werden. Erst verwiesen die Schiedsrichter Strehle mit besagter dritter Zeitstrafe des Feldes und dann musste mit Alex Horner auch noch der Motor des Haunstetter Angriffsspiels für 2 Minuten auf die Bank. 5 Minuten zu spielen, der TSVH lediglich mit 4 Feldspielern. Doch Ottobeuren schaffte lediglich den Ausgleich und so erzielte Hannes Spörhase von Linksaußen kurz vor Schluss den entscheidenden Treffer. Fischer hielt auch den direkten Freiwurf nach Ablauf der Zeit und sorgte bei den vielen Haunstetter Mitgereisten für Jubel.
„Heute sind wir mit mindestens einem blauen Auge davon gekommen,“ konstatierte Co-Trainer Ebert und führte fort: „Das einzige mit dem wir heute zufrieden sein können ist das Ergebnis. Wir haben uns zwar an den Matchplan gehalten und versucht das Tempo stets hoch zu halten, haben dabei aber viel zu viele technische Fehler gemacht, die der Gastgeber postwendend bestraft hat. Wir wussten, dass Ottobeuren schwer zu schlagen ist, wollten uns mit der Dauer des Spiels aber über die bessere Kaderbreite und dementsprechend mehr Kondition absetzen. Das hat lange nicht funktioniert und wäre um ein Haar schief gegangen. Das Positive ist, dass der nächste direkte Konkurrent um den Aufstieg schon vor der Tür steht und wir somit gleich die Chance bekommen es besser zu machen.“
Schon kommenden Samstag empfängt Haunstetten zum Abschluss des großen Heimspiel-Auftakts (Anm.d.Red.: 15.30 Uhr D2 : Haspo Bayreuth; 18 Uhr D1 : ASV Dachau) um 20 Uhr den Mitabsteiger aus der Bayernliga Eichenauer SV, die zum Saisonauftakt den TSV Ismaning vor heimischem Publikum besiegten. Allen Beteiligten ist klar; der Gewinner dieser Partie bringt sich schon früh in eine aussichtsreiche Position im Kampf um den Aufstieg.

TSV: Fischer, Rothfischer (Tor); Horner (12/6); Strehle (4); Wiesner, Spörhase, Stegmann, Singer, Zimmerly, Besel, Rembold (je 1)