Der Tabellenführer kommt

Die Bayernliga-Handballer, die zuletzt beim Heimsieg gegen die Reserve der DjK Rimpar und dem Unentschieden auswärts beim TSV Lohr wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden haben, erwartet am Wochenende eine absolute Herkulesaufgabe; um 18.00 Uhr trifft man in der heimischen Albert-Loderer-Halle auf den Tabellenführer TV Erlangen-Bruck.

Männer 1 - TSV Haunstetten Handball

Die mittelfränkische Großstadt gilt schon lange Zeit als die Handball-Hochburg Bayerns. Dies ist vor allem den Erfolgen des HC Erlangen geschuldet, deren Profimannschaft längst nicht mehr zu den unmittelbaren Abstiegskandidaten in der DKB-Handball-Bundesliga zu zählen ist. Ebenso zeigt auch der souveräne Aufstieg der U23 des HCE vergangene Saison, sowie der aktuell dritte Tabellenrang in der 3. Liga Ost, welch handballerisches Potenzial in dieser Region steckt.

Doch während Handball-Bayern wie gebannt auf die Ergebnisse des großen HCE blickt und mitfiebert, wie sich die einzigen bayerischen Vertreter in Deutschlands Oberhaus schlagen, entwickelte sich in den letzten Jahren ein weiterer Erlanger Verein heimlich still und leise zu einem der Topmannschaften in Bayerns Eliteliga und zeigt momentan, dass man viel mehr ist als nur ein Team „ausrangierter“, ehemaliger HCE-Spieler. Der TV 61 Erlangen-Bruck – genannt „Brucklyn United“ – stellt in der aktuellen Saison in beeindruckender Manier unter Beweis, dass dort mittlerweile eine echte Spitzenmannschaft zusammen gereift ist, die den Titel und die somit direkte Nachfolge der U23 des HCE fest im Blick hat. Basierend auf einer überragenden Offensive, die mit durchschnittlich 34 Toren pro Spiel ihre Gegner förmlich aus der Halle schießt, und unter der Führung von Steffan Meyer, der die Torschützenliste der Liga mit deutlichem Vorsprung anführt, pflügt der TVE von Beginn an durch die Saison und macht dabei auch vor den großen Namen der Liga keinen Halt.

„Erlangen-Bruck hat am Anfang sicherlich ein dankbares Auftaktprogramm gehabt. Sie haben schon früh in der Saison gegen zwei der drei Aufsteiger gespielt und darüber hinaus auch noch weitere Gegner gehabt, die man eher in der unteren Tabellenhälfte erwartet. Doch spätestens durch die beeindruckenden Siege gegen die „Big Player“ aus Friedberg und Waldbüttelbrunn, sowie die die Senkrechtstarter des VfL Günzburg, haben sie auf eindrucksvolle Art und Weise ihre Ambitionen unterstrichen. Mittlerweile sollte allen klargeworden sein, dass der Titel diese Saison nur über Erlangen-Bruck führt. Und auch wenn wir noch früh in der Saison sind, haben sie es bereits geschafft sich von allen Teams – mit Ausnahme der Haspo Bayreuth – zu distanzieren. Schon jetzt trennen sie 6 Punkte zum 3. Tabellenplatz,“ zeigte sich Co-Trainer Ebert beeindruckt von der Truppe um Coach Ben Ljevar. Für Routinier Markus Schaudt kommt die Entwicklung „Uniteds“ allerdings nur wenig überraschend: „Erlangen-Bruck hat schon in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, dass sie eine wirklich gute Truppe beisammenhaben. Gerade ihr letztjähriges Ergebnis (Anm.d.Red.: 11. Platz 20:32 Punkte) darf daher nicht als Maßstab genommen werden, denn sie haben am Anfang der Saison einige Punkte vom Verband abgezogen bekommen und am Ende Spieler der 1. Mannschaft in die Reserve abgezogen, um deren Ligazugehörigkeit zu sichern. Rechnet man diese Punkte mit ein, so wären sie schon vergangene Saison in der Ligaspitze vertreten gewesen.“

Was darf man vom Team um Kapitän Daniel Fischer angesichts des starken Gegners nun also erwarten? Coach Michael Rothfischer stellt vor allem die Entwicklung seiner Mannschaft in den Vordergrund: „Ich möchte mir im Vorfeld der Partie gar keine Gedanken über Punkte machen, sondern wünsche mir vielmehr, dass die Jungs die zuletzt gezeigten positiven Ansätze auch gegen diese Topmannschaft zeigen können. Wir haben in der Abwehr wieder zu uns gefunden und auch den unerfreulichen Abgang von Stephan Tischinger gut kompensiert. Gerade für die jungen Spieler wird die Begegnung gegen den unangefochtenen Ligaprimus auch wieder eine hervorragende Gelegenheit um weiter zu lernen. Ich erwarte mir einfach, dass wir – unabhängig vom Ergebnis – bis zur letzten Sekunde alles geben und vor allem als Team zusammenstehen.“

Anpfiff zu dieser Partie ist am Samstag um 18.00 Uhr in der Haunstetter Albert-Loderer-Halle. Die Mannschaft freut sich auf die Partie, in der sie die lautstarke Unterstützung der eigenen Anhänger sehr gut gebrauchen kann.