Erste Heimniederlage der Saison

Die Bayernliga-Männer müssen sich nach einem intensiven und spannenden Spiel dem Favoriten aus Bayreuth letztlich mit 21:25 (11:13) geschlagen geben.

„Am Ende ärgert mich das Zustandekommen dieser Niederlage, wenn ich auch mit der Leistung im Gesamten zufrieden bin. Wir haben das Spiel in den ersten Minuten verloren,“ so das kurze aber zutreffende Fazit von Co-Trainer Ebert nach dem Spiel.

TSV Haunstetten Handball Männer 1
Zutreffend, denn nach 15 gespielten musste die Haunstetter Anhängerschaft Schlimmstes befürchten. Bayreuths überragende Defensive gepaart mit der eigenen Haunstetter Fehleranfälligkeit waren der Grund, warum der Gast aus Franken in der ersten Viertelstunde über völlig überforderte Gastgeber förmlich hinwegfegte. 3:10 stand es aus Sicht des TSVH und niemand in der gut besuchten Albert-Loderer-Halle hatte das Gefühl, dass sich an der Deutlichkeit dieses Spiels noch einmal etwas ändern ließe. Doch Haunstetten zeigte einmal mehr in dieser Saison Charakter. So wollte und konnte man sich vor eigenem Publikum nicht präsentieren. Die technischen Fehler im Angriffsspiel wurden nun minimiert und auch das Defensivverhalten gefiel nun besser. Bayreuth schien sichtlich überrascht von der plötzlichen Leistungssteigerung der Augsburger, die den Vorsprung bis zur Halbzeit, dank eines 5:0-Laufes, bis auf zwei Tore reduzieren konnten.
Zum Seitenwechsel schien also alles wieder offen zu sein und die Fans konnten sich berechtigte Hoffnungen auf einen intensiven und spannenden Schlagabtausch freuen. Und sie sollten nicht enttäuscht werden; zwar erwischte Bayreuth einmal mehr den besseren Start und vergrößerte den Abstand auf 4 Tore, doch Haunstetten ließ sich nun nicht mehr abschütteln und blieb über die gesamte Zeit in Schlagdistanz. Das Haunstetter Sorgenkind an diesem Abend war und blieb allerdings die Offensive. Während man normalerweise mit den spielstarken und schnellen Einzelspieler in den eigenen Reihen gegen jede offensive Deckungsvariante Lösungen findet, sollte an diesem Tag so rein gar nichts von dem funktionieren, was den TSVH eigentlich auszeichnet. Und so keimte zwar 8 Minuten vor dem Ende, als man den Rückstand durch zwei schnelle Treffer noch einmal auf 2 Tore verkürzen konnte, die Hoffnung auf den späten Lucky Punch noch einmal auf, doch ließ sich die junge aber äußerst routiniert auftretende Bayreuther Mannschaft an diesem Tag dadurch nicht mehr beeindrucken. Die HaSpo nutzte eine Zeitstrafe gegen Haunstetten um den Vorsprung wieder auf 4 Tore zu erhöhen und spielte das Ergebnis auf diese Weise über die Zeit.
„Das Spiel war so intensiv, dass ich so kurz nach dem Spiel noch gar nicht weiß, was ich denken soll,“ versuchte Daniel Fischer seine Gedanken zu ordnen: „Wir haben die Anfangsphase komplett verschlafen und das kannst du dir in der Form gegen eine Spitzenmannschaft in dieser Liga nicht erlauben. Wie wir dann allerdings zurückgekommen sind, war beeindruckend. Wir haben die zweite Hälfte des ersten Durchgangs dominiert und in Halbzeit zwei dann gezeigt, dass wir durchaus in der Lage sind mit so einer Mannschaft mitzuhalten. Leider hat es am Ende nicht gereicht, aber das haben wir uns nach dem schwachen Start selbst zuzuschreiben. Das ist uns jetzt schon häufiger passiert und wir sollten das schleunigst abstellen. Denn am Ende bringt all das Lob für die insgesamt gute Leistung nichts, wenn keine Punkte daraus resultieren.“
Nichtsdestotrotz ist bei der jungen Haunstetter Truppe im Hinblick auf den schwachen Saisonstart ein positiver Trend erkennbar, den man nun über die Phase mit vielen Spielen gegen besser platzierte Mannschaften beibehalten muss. Ein weiterer erfreulicher Aspekt ist in diesem Sinne auch die Genesung des jungen Neuzugangs Niclas Buck. Das Haunstetter Eigengewächs, welches nach einem Jahr Jugendbundesliga in Günzburg wieder zurück an alte Wirkungsstätte kehrte, ließ sein Talent gegen Bayreuth in ersten Aktionen schon einmal aufblitzen und soll in den kommenden Wochen weiterhin behutsam und vorsichtig an die Mannschaft und die Liga herangeführt werden.
Kommende Woche gastiert Haunstetten beim aktuell Zweitplatzierten DjK Waldbüttelbrunn. Coach Rothfischer gibt hierzu einen ersten Ausblick an die eigene Mannschaft: „Die DjK ist hier sicherlich der haushohe Favorit, zumal wir dort auch in den vergangenen Jahren nur selten etwas zu lachen hatten. Nichtsdestotrotz fahren wir nicht nach Waldbüttelbrunn, um denen als Sparringspartner für ein vorweihnachtliches Gaudi-Spiel zu dienen. Wir wollen dort einen weiteren Schritt in unserer Entwicklung machen, gegen ein weiteres Schwergewicht der Liga bestehen und Waldbüttelbrunn das Leben so schwer wie möglich machen.“

TSV: Rothfischer, Fischer (Tor); Schnitzlein (5/2); Smotzek (4); Singer (3); Zimmerly (2/1); Gaedt, Wiesner (je 2); Manz, Jankrift, Buck (je 1); Walker, Kienle, Besel