Knappe Niederlage gegen den Tabellenführer

Die Bayernligamänner des TSV Haunstetten schlagen sich bei der 26:28 (11:15)-Niederlage wacker, stehen am Ende aber mit leeren Händen da.

Männer 1 - TSV Haunstetten Handball

Nichts warˋs mit dem Coup gegen den Ligaprimus. Dabei war die Chance auf einen Punktgewinn gegen den bisher fehlerfreien TV Erlangen-Bruck durchaus da.

Haunstetten startete zunächst offensiv mit Problemen gegen den massiven Abwehrriegel der Mittelfranken. Ein ums andere mal verfing man sich in der Abwehr und musste so einige Kontertore schlucken, so dass man bis zur 15. Spielminute erst einmal einem Rückstand hinterherlief. Dann konnte man allerdings eine Überzahlsituation nutzen und zum 7:7-Ausgleich einwerfen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war der Gastgeber endlich im Spiel angekommen und konnte in Person von Nicolas Singer beim 9:8 sogar zum ersten Mal in Führung gehen; wie sich später herausstellte, sollte dies allerdings die einzige Führung des TSVH am diesem Abend bleiben. Denn der aktuelle Tabellenführer zeigte im Anschluss seine ganze Klasse. Sichtlich genervt von einigen fragwürdigen Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns auf beiden Seiten des Spielfelds besann sich Erlangen nun wieder auf seine Stärken und hebelte die an sich gut agierende Abwehr der Augsburger ein ums andere Mal aus. Dass Haunstetten bis zur Halbzeit nicht höher als 11:15 hinten lag, hatte man in dieser Phase vor allem Torwart Daniel Fischer zu verdanken, der einige Male glänzend parieren konnte.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich lange erst einmal nichts am Vorsprung der Gäste, denn nicht nur Haunstetten überzeugte mit leidenschaftlichem Abwehrverhalten, sondern eben auch Erlangen. Darüber hinaus konnten sich beide Teams an diesem Tag mehrfach auf den Torwart als sicheren Rückhalt verlassen. Alex Rothfischer – in Halbzeit zwei für Fischer ins Spiel gekommen – stand seinem Torhüterkollegen in nichts nach und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Augsburger mit zunehmender Spieldauer immer weiter am Vorsprung des Tabellenführers nagten. Als dann Sebastian Smotzek 5 Minuten vor dem Ende beim Stand von 23:26 eine 2-Minuten-Strafe bekam, schien das Spiel vorbei zu sein. Doch dank eines Doppelschlags der Horner-Brüder war 2 Minuten später wieder alles offen. Erlangen war im Angriff, spielte einen Pass ins Nirgendwo, Haunstetten dadurch mit dem Ballgewinn und der Chance auf den Ausgleich… Doch plötzlich ertönte ein Pfiff und die Schiedsrichter stellten Markus Schaudt fragwürdig vom Platz. War Haunstetten vorher noch am Drücker, nutzte Erlangen diese Überzahlsituation nun besser als zuvor und erzielte den vorentscheidenden 25:27. Das Spiel war somit durch, beide Teams konnten noch einen Treffer erzielen bevor die Schlusssirene ertönte.

„Schade, heute hätten die Jungs ein Pünktchen aufgrund ihres unbändigen Willens verdient gehabt. Wir haben 60 Minuten alles aus uns rausgeholt und uns niemals aufgegeben. Vor allem die Abwehrarbeit hat mir dabei heute sehr gut gefallen. Leider hat es am Ende aber doch nicht gereicht. Wir müssen uns jetzt den Mund abputzen und schnell wieder weiter machen. Kommende Woche haben wir mit der Haspo Bayreuth das nächste Schwergewicht vor der Brust. Auch da können wir nur bestehen, wenn wir bis zum Ende an unser Limit gehen,“ fand Coach Rothfischer aufmunternde Worte für sein Team.

Das Gastspiel des TSVH in Bayreuth kommende Woche bedeutet für das Team das dritte Spiel gegen einen Topgegner in den letzten drei Wochen. Letzte Saison gelang dem Team hier nach einem miserablen Saisonstart der Coup, als man die favorisierte Haspo förmlich überrollte. Auch dieses Jahr liegt die Favoritenrolle wieder beim Zweitplatzierten aus Bayreuth. Für Haunstetten bleiben also wieder nur Außenseiterchancen, die man aber bestmöglich nutzen will.

TSV: Fischer, Rothfischer; A. Horner (7/2); M. Horner (5); Smotzek (4); Schnitzlein (3); Schaudt, Singer, Wiesner (je 2); Albrecht (1); Link, Müller