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Haunstetten schafft im Derby gegen den VfL Günzburg den Coup. Mit 27:25 gelingt der erste Sieg der Saison und gleichzeitig ein Stück Rehabilitation für die derben Niederlagen der letzten Wochen.

Haunstetten m1 günzburg

Zwei üble Pleiten in den ersten beiden Saisonspielen; Haunstetten ging gegen die ambitionierten Günzburger wahrlich nicht als Favorit ins Rennen. Zumindest gab es vor dem Spiel positive Neuigkeiten an der personellen Front; Anselm Walker und Raffael Jankrift meldeten sich fit zurück. Nichtsdestotrotz waren sicher einige der vielen gekommenen Haunstetter Fans skeptisch, ob man ausgerechnet gegen den selbsterklärten Aufstiegsaspiranten VfL Günzburg die Wende schaffen könne.
Doch Haunstetten zeigte sich vollkommen unbeeindruckt, ob der letzten Wochen. Basierend auf einer engagierten Abwehrarbeit und einem bärenstarken Alex Rothfischer im Tor, der bis zur 20. Minute lediglich 5 Gegentore zuließ, konnte der TSVH endlich einmal seine größte Waffe – das Tempospiel – aufziehen und führte daher vollkommen verdient mit 11:5 (20. Spielminute). Das zwischenzeitliche 14:7 (24. Min.) konnte man leider nicht ganz bis zur Halbzeit retten. Günzburg profitierte in den letzten Minuten vor dem Wechsel von ersten Fehlern der Gastgeber und kam auf 16:11 heran.
Coach Rothfischer schwor seine Jungs in der Pause ein, kein Prozentpünktchen Einsatz weniger zu geben und warnte davor den Gegner noch einmal aufkommen zu lassen. Tatsächlich erzielte Günzburg das erste Tor nach Wiederanpfiff und als der an diesem Tag überragende Abwehrchef Johannes Wiesner nach 35 Minuten eine, nach Videostudium zweifelhafte rote Karte sah, wuchs die Sorge auf den Rängen, dass man den Vorsprung nicht über die Zeit retten könne. Doch Haunstettens Team zeigte sich weiterhin unbeeindruckt. Auch Günzburgs kurze Deckung gegen Spielmacher Max Schnitzlein sorgte nicht für die von Gästetrainer Hofmeister gewünschte Wirkung. Haunstetten stand zwar gewaltig unter Druck, bewegte sich oftmals am Rande des Zeitspiels, doch kam man immer noch in aussichtsreicher Position zum Abschluss und verwandelte sicher. Je länger die Partie allerdings dauerte, desto mehr musste der Gastgeber seiner beherzten, aber aufreibenden Spielart dann doch Tribut zollen und das nutzte Günzburg, um bis zur 50. Spielminute auf 24:23 heranzukommen. Es folgte das Finale Furioso; Haunstetten hatte keine Kraft mehr, wollte aber mit allen Mitteln die ersten beiden Punkte der Saison einfahren. Kampf, Leidenschaft und das nötige Quäntchen Glück sorgten dafür, dass dies am Ende auch geschah. Beim Stand von 27:25 ertönte der Schlusspfiff und die Freude auf den Rängen kannte keine Grenzen mehr.
„Das war heute genau die Antwort der Mannschaft auf die letzten Wochen, die ich mir erhofft habe. Wir haben unseren Matchplan heute genauso umgesetzt, wie wir es uns vorgenommen haben und daher zwar knapp aber dennoch hochverdient gewonnen,“ fand Co-Trainer Ebert nach dem Spiel lobende Worte für seine Jungs. Auch Cheftrainer Michael Rothfischer zog ein durchweg positives Fazit: „Uns war es enorm wichtig uns vor den eigenen Fans in heimischer Halle nicht so desaströs zu präsentieren, wie wir das die letzten Wochen auswärts getan haben. Das ist uns heute richtig gut gelungen. Heute haben wir genau den Teamgeist bewiesen, den wir seit Ende der letzten Saison immer wieder beschwören. Heute hat jeder für den Nebenmann gekämpft und somit haben wir am Ende verdientermaßen einen Gegner geschlagen, der zur Elite dieser Liga gehören will. Wir haben heute ein Zeichen gesetzt und uns das nötige Selbstvertrauen zurückgeholt, das wir bei den schweren anstehenden Aufgaben der kommenden Wochen benötigen. Denn, so stolz wie wir auf die heutige Leistung sein können, muss uns allen bewusst sein, dass wir schon am Samstag in Eichenau ein weiteres richtig schweres Auswärtsspiel vor der Brust haben, das wir nur gewinnen werden, wenn wir allesamt wieder an unsere Grenzen gehen.“
Wie den eingefleischten TSV-Fans sicherlich schon bekannt ist, meint es der Spielplan diese Saison nicht gut mit den Rot-Weißen. Das kommende Heimspiel findet erst am 27.10 statt. Nach drei Auswärtsspielen (Eichenau, Bad Neustadt, Würm Mitte) empfangen die Herren dann um 20 Uhr den TSV Lohr.

TSV: Rothfischer, Fischer (Tor); Schnitzlein (5); Jankrift (4); Schaudt (3/3); Smotzek (3/1); Zimmerly, Gaedt (je 3); Manz, Walker (je 2); Singer, Wiesner (je 1); Besel